Von: Friederike Grigoleit
Lesedauer: 40 min
Datum: 02.08.2022
Ein Online-Coaching bietet gegenüber einem Vor-Ort-Coaching viele Vorteile, gerade für Remotler. Denn egal, wo du lebst – der/die Coach/-in mit dem perfekten Angebot ist nur einen Klick entfernt. Ein Online-Coaching lässt sich flexibel in deinen Alltag integrieren, sodass du womöglich auch regelmäßiger teilnehmen und schneller Fortschritte erzielen kannst. Erfahre hier mehr über das Potenzial von Online-Coachings und wie du ein passendes Angebot findest!
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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 1: Warum sich ein Online-Coaching lohnt und was dich erwartet
Ein Online-Coaching kann dich in jeder Lebenslage unterstützen – dabei, dich besser kennenzulernen und Klarheit über deine eigenen Wünsche zu erlangen. Dabei werden dir aber keine Lösungen vorgegeben. Dein/-e Coach/-in wird dich vielmehr auf deiner Reise „chauffieren“ – die Richtung gibst du vor. Erfahre hier mehr über die Einsatzbereiche und Prinzipien von Coachings!

Themenschwerpunkte:
- welche Gründe für ein Online-Coaching sprechen,
- was Online-Coaching eigentlich bedeutet,
- wie sich Coaching-Erfolg messen lässt,
- und wie sich Coaching von anderen Beratungsformaten unterscheidet (zum Beispiel Coaching vs. Mentoring und Coaching vs. Therapie
Die Komplexität unseres Lebens kann manchmal den Blick nach vorn trüben. Ein Coaching kann die Sichtweite wieder erhöhen und dabei helfen, ein selbst gestecktes Ziel schneller und ressourcenschonender zu erreichen.
Doch gerade in stressigen Phasen bleibt häufig wenig Zeit für zusätzliche Termine und nicht immer ist der/die passende Coach/-in in der Nähe des eigenen Wohn- oder Arbeitsortes tätig. Ein Online-Coaching findet dort statt, wo du gerade bist, sodass du dir lange Anfahrten sparen und Randzeiten optimal nutzen kannst.
Online-Coaching bedeutet, dass die Kommunikation zwischen dem/der Coach/-in und dem/der Klient/-in virtuell über Internet-Medien stattfindet – zumeist als Video-Gespräch.
Neben der Zeitersparnis kann dies zahlreiche weitere Vorteile mit sich bringen. Bevor wir genauer darauf eingehen, möchten wir uns dem Thema Coaching“ aber erst einmal ganz allgemein nähern.
Gute Gründe für ein Online-Coaching
Jede/-r von uns füllt im Leben verschiedene Rollen aus: Wir sind vielleicht gleichzeitig Eltern und Kinder, Angestellte und Führungskräfte, Dienstleister/-innen und Kunden/Kundinnen, Partner/-innen und Freunde/Freundinnen. All diese Rollen bringen Aufgaben mit sich, die miteinander verbunden und in Balance gehalten werden möchten.
Ein Coaching kann dir zum Beispiel dabei helfen, den Kraftaufwand zu reduzieren. Deshalb ist es sinnvoll, nicht erst dann zu beginnen, wenn einer der Lebensbereiche aus dem Gleichgewicht geraten ist oder sich gar ein allgemeines Gefühl des „Ausgebranntseins“ breit gemacht hat – sprich, ein Online-Coaching erst wegen Burn-out oder Ähnlichem zu starten. In einem Coaching geht es nicht darum, dich zu reparieren – wohl aber, auf Warnsignale zu reagieren.

Online-Coaching Gespräch in vertrauter Atmosphäre | Bild: Shutterstock
Was ein Online-Coaching leisten kann
Ein Coaching kann dich in jeder Lebenslage unterstützen – dabei, dich besser kennenzulernen und Klarheit über deine eigenen Wünsche zu erlangen. Wenn es bereits zu einer Krise oder Konfliktsituation gekommen ist, kann ein/-e Coach/-in dir dabei helfen, dich wieder zu stabilisieren. Auf beruflicher Ebene kannst du mithilfe eines Coachings zum Beispiel Motivationsprobleme überwinden oder eine Neuorientierung angehen. Auf privater Ebene kannst du beispielsweise positive Gewohnheiten etablieren oder die Qualität deiner Beziehungen verbessern.
Berufliche und private Ziele bedingen sich meist gegenseitig, sodass es zahlreiche Themen aus dem Bereich Persönlichkeitsentwicklung gibt, deren Bearbeitung sich sowohl positiv auf deine Karriere als auch auf dein Privatleben auswirken kann. So ist es zum Beispiel für alle Lebensbereiche wichtig, Prioritäten zu setzen und „nein“ sagen zu können. Ebenso wird es dein Leben auf ganzer Linie verbessern, wenn du dein Selbstvertrauen stärkst und eine Vision für deine Zukunft entwickelst.
Prioritäten zu setzen und „nein“ sagen zu können. Ebenso wird es dein Leben auf ganzer Linie verbessern, wenn du dein Selbstvertrauen stärkst und eine Vision für deine Zukunft entwickelst.
Die häufigsten Gründe für ein Coaching
Laut einer Marktanalyse der RAUEN Group aus dem Jahr 2021 gibt es aber ein Thema, das Menschen mit deutlichem Abstand am häufigsten den Rat eines/einer Coach/-in suchen lässt: die Reflexion und Entwicklung der Führungsrolle. Eine Führungsrolle auszufüllen und/oder den Übergang in der neuen Rolle zu bestehen, kann schließlich eine enorme Herausforderung darstellen. Ein Online-Coaching für Führungskräfte kann dann Orientierung geben.

Online-Coaching zur Entwicklung als Führungskraft | Bild: Shutterstock
Insgesamt sind die Gründe für ein Coaching laut der Studie aber vielfältig. Dazu gehören:
- Persönlichkeitsentwicklung
- Fragen der beruflichen Orientierung
- Potenzialanalysen und -entwicklungsmaßnahmen
- der Auf- und Ausbau von Führungskompetenz
- Work-Life-Balance
- Karriereentwicklung
- Resilienz-Stärkung
- Entwicklung beziehungsweise Verbesserung des Kommunikationsverhaltens
- Teamentwicklungsmaßnahmen
- Stressmanagement
- Changemanagement
- Konfliktmanagement
- Berufseinstieg
- Unternehmensgründung
- Strategieentwicklung
- Krisen
- Entscheidungsfindung
- Sinnfindung
- Zeitmanagement
- Zielfindung
Wer sich coachen lässt
Die meisten Coaching-Klienten/Klientinnen (Coachees) sind laut der RAUEN-Marktanalyse zwischen 36 und 45 Jahren alt. Seltener lassen sich Personen über 50 Jahren und unter 30 Jahren coachen. Die zeitliche Überschneidung mit der sogenannten „Rush-Hour des Lebens“ ist vermutlich kein Zufall. Denn die Lebensphase zwischen der beruflichen Etablierung und der Lebensmitte fällt mit der Familiengründung zusammen und ist damit eine Zeit, in der unser Leben besonders komplex ist.
Dann braucht es eine gute Strategie, um die verschiedenen Lebensbereiche ins richtige Verhältnis zu setzen. Ein Coaching kann beim Sortieren helfen und eventuell größere Veränderungen anstoßen. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Online-Life-Coaching bei einer jungen Mutter den Impuls entfacht, das eigene Unternehmen zu gründen und fortan remote zu arbeiten – um zukünftig flexibler beim Verfolgen der beruflichen Ziele und freier in der Gestaltung des Privatlebens zu sein. Gute Coaches/Coachinnen sind in der Lage, den Klienten/Klientinnen dabei zu helfen, sich so verändern, wie sie es sich wünschen.
Das Online-Coaching-Prinzip: messbare Hilfe zur Selbsthilfe
Zunächst einmal solltest du dir darüber bewusst werden, was Coaching ist – und was es nicht ist. Deshalb soll es nun darum gehen, was dich in einem professionellen Coaching erwartet – unabhängig vom Setting.
Die Herkunft des Begriffs “Coaching”
Der Begriff „Coaching“ stammt aus dem Sport. Inzwischen gibt es aber nicht nur Coaches/Coachinnen, die ihre Klienten/Klientinnen zu sportlichen Höchstleistungen antreiben, sondern es gibt im Prinzip Coaches/Coachinnen für jeden Einsatzbereich. Wo auch immer Menschen das Gefühl haben, einen positiven Anstoß zu brauchen, nicht weiterzukommen oder gar festzustecken, kann ein/-e Coach/-in ins Spiel kommen.
Im Grunde genommen bedeutet Coaching nichts anderes, als dass ein/-e Coach/-in und ein/-e Klient/-in gemeinsam daran arbeiten, ein berufliches oder privates Ziel zu erreichen. Die Aufgabe des/der Coach/-in besteht darin, individuell auf den/die Klienten/Klientin einzugehen, seine/ihre Bewusstseinsbildung zu fördern und Entscheidungsfähigkeit zu stärken und positive Veränderungen in seinem/ihrem Sinne herbeizuführen.

Bewusstseinsbildung fördern mit Online-Coaching | Bild: Shutterstock
Beim Coaching geht es aber keineswegs darum, vorgefertigte Lösungen präsentiert zu bekommen. Coaching basiert auf der grundlegenden Überzeugung, dass die Klienten/Klientinnen die Antwort auf die Frage, was zu tun ist, bereits in sich tragen. Sie benötigen lediglich eine Unterstützung von außen, um diese Antwort auch zu finden.
Coaching basiert auf der grundlegenden Überzeugung, dass die Klienten/Klientinnen die Antwort auf die Frage, was zu tun ist, bereits in sich tragen.
Mit anderen Worten: In einem Coaching wirst du interaktiv dabei begleitet, dich intensiv mit deinem Anliegen auseinanderzusetzen. Das bedeutet, du arbeitest mit einem/einer Coach/-in auf „Augenhöhe“ zusammen: Du bekommst keine Anweisungen, sondern wirst gefordert, selbst Lösungen zu entwickeln. Der/Die Coach/-in tritt dir als neutrale/-r, kritische/-r Gesprächspartner/-in entgegen, stellt gezielt Fragen und setzt gegebenenfalls verschiedene andere Methoden ein, um einen Erkenntnisprozess bei dir in Gang zu setzen.
So wird Coaching offiziell definiert
Die International Coaching Federation, kurz ICF, definiert Coaching als Gedanken anregenden und kreativen Prozess, der die Klienten/Klientinnen dazu inspiriert, ihr persönliches und berufliches Potenzial zu maximieren.
Der Deutsche Verband für Coaching und Training e. V., kurz dvct, betont ebenfalls, dass ein professionelles Coaching auf die Entwicklung eigener, individueller Lösungskompetenz setzen müsse. Auch das Ziel des Coachings müsse von den Klienten/Klientinnen selbst bestimmt werden. Die/Der Coach/-in solle lediglich den Prozess leiten, bei dem die Klienten/Klientinnen neue Erkenntnisse gewinnen und Handlungsalternativen entwickeln. Gemäß dem Motto: Der/Die Coach/-in steuert das Taxi hin zu einem neuen Ort und du bist Fahrgast und gibst die Richtung vor.

Durch Online-Coaching neue Ziele erreichen | Illustration: Magdalena Vollmer
Der dvct definiert Coaching weiter als einen strukturierten Dialog, der zeitlich begrenzt ist und auf die Ziele und Bedürfnisse der Klienten/Klientinnen zugeschnitten. „Zeitlich begrenzt“ beschreibt das Ziel des Coachings, sich irgendwann selbst überflüssig zu machen. Trotzdem kann das Coaching auch über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Die Anzahl und der Abstand der Sitzungen werden gemeinsam vereinbart und richten sich nach den individuellen Anliegen der Coachees.
Die Wirksamkeit von Online-Coachings
Der Erfolg von Coaching ist messbar und überprüfbar, da zu Beginn des Prozesses gemeinsam die Kriterien der Zielerreichung festgelegt werden. Zusätzlich können Skalen und Feedback-Bögen eingesetzt werden, um den gefühlten Erfolg des Vor-Ort- oder Online-Coachings zu bestimmen. Das aussagekräftigste Messinstrument ist jedoch deine Selbstwahrnehmung. Wenn du das Gefühl hast, dass sich durch das Coaching etwas verändert hat, wenn du dich motiviert und gestärkt fühlst, können sich langfristige Erfolge weit über das Coaching-Ende hinaus einstellen. Manche Coachees beschreiben dieses Gefühl so, als wäre ein „Schalter“ bei ihnen „umgelegt“ worden.
So unterscheidet sich Coaching von Therapie, Mentoring und anderen Formaten
Um falschen Erwartungen vorzubeugen, möchten wir das Coaching zunächst von anderen Formen der Beratung abgrenzen. Denn auch wenn Coaching und Therapie, Coaching und Beratung, Coaching und Mentoring sowie Coaching und Training so einiges gemeinsam haben, so lassen sich doch auch wesentliche Unterschiede benennen.
Bei unserer Abgrenzung stützen wir uns im Wesentlichen auf die Aussagen der ICF, der International Coaching Federation: Der entscheidende Unterschied zu anderen Formaten liege ihr zufolge in der Art und Weise, wie der/die Coach/-in mit den Klienten/Klientinnen interagiert. Authentisches Coaching würde demnach stattfinden, wenn der/die Coach/-in dem/der Klienten/Klientin „folgt“ und ihn/sie dazu anregt, alle Antworten und neuen Möglichkeiten selbst zu entdecken. Widerständen gegen die eigenen Entdeckungen und die damit verbundenen Veränderungen und Herausforderungen würde somit vorgebeugt. Die Kunst des Coachings zeige sich darin, dass der/die Coach/-in „verschwindet“ und der/die Klient/-in auf „magische Weise“ das entdeckt, was er/sie braucht, um seine/ihre Ziele zu erreichen. Wie sich diese Punkte bezogen auf andere Formate gestalten, möchten wir dir im Folgenden aufzeigen.
Coaching vs. Therapie
Auch wenn beim Coaching viele Methoden aus der Psychotherapie eingesetzt werden (zum Beispiel Gesprächsführung, Kreativitätsübungen und Rollenspiele), so unterscheiden sich beide Disziplinen doch in mehrfacher Hinsicht.

Online-Coaching vs. Therapie | Bild: Shutterstock
Der Fokus in der Therapie
Psychotherapie richtet sich an Menschen, die sich im Alltag durch ein Problem stark eingeschränkt fühlen. Dabei kann es sich zum Beispiel um Prüfungsangst handeln, die in unterschiedlichen Ausprägungen sicherlich jede/-r von uns kennt. Schwierig wird es, wenn diese Angst zu einem Vermeidungsverhalten führt und dadurch mit der eigenen Lebensplanung in Konflikt gerät – zum Beispiel, weil Prüfungen immer wieder aufgeschoben und ein Studium deshalb nicht beendet werden kann. Der Leidensdruck kann dadurch so groß werden, dass die Angst pathologisch wird. Es handelt sich dann um eine psychische Erkrankung, die ausschließlich von entsprechend ausgebildeten Psychotherapeuten/-therapeutinnen beziehungsweise Ärzten/Ärztinnen behandelt werden kann.
Der Fokus im Coaching
Coaching richtet sich hingegen an „gesunde“ Personen. Ein typisches Coaching-Ziel im Zusammenhang mit einer Prüfungsangst mittleren Ausmaßes könnte zum Beispiel sein, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wiederzuerlangen. Im Coaching geht es darum, sich weiterzuentwickeln und die eigenen Ressourcen zu aktivieren. Coaching ist vorwärtsgerichtet und zukunftsorientiert, während Psychotherapie häufig einen Bezug zur Vergangenheit herstellt beziehungsweise die Schwierigkeiten unter Berücksichtigung der individuellen Lebensgeschichte bearbeitet.
Wer psychisch erkrankt ist, wird mithilfe eines Online-Coachings nicht wirklich vorankommen. Die Methoden eines Coachings reichen dann schlichtweg nicht aus. Ein/-e erfahrene/-r Coach wird das sofort bemerken – egal, ob er/sie sich auf virtuellem Weg oder vor Ort ein Bild von der Lage macht. Laut den Ethischen Standards der ICF hat er/sie die Verantwortung, bereits im Vorgespräch abzuklären, ob ein Coaching tatsächlich das richtige Format für den/die Klienten/Klientin ist. Auch im Laufe des Coachings sollte er/sie immer wieder überprüfen, ob bestimmte Verhaltensmerkmale erkennbar sind und das Coaching deswegen abgebrochen und der/die Klient/-in stattdessen an eine/-n Psychotherapeuten/Psychotherapeutin verwiesen werden muss.
Wer psychisch erkrankt ist, wird mithilfe eines Online-Coachings nicht wirklich vorankommen.
Gemeinsamkeiten von Coaching und Therapie
Die Gemeinsamkeit von Coaching und Therapie besteht darin, dass beide Beratungsformate auch online durchgeführt werden können. Allerdings fällt das Angebot für Online-Psychotherapien in Deutschland noch weitaus geringer aus als in anderen Ländern.
Tipp: Viele Therapeuten/Therapeutinnen führen inzwischen zumindest eine bestimmte Anzahl von Sitzungen online durch, mehr dazu hier: Liste Online-Therapie-Angebote. Außerdem bieten einige Krankenkassen ihren Versicherten bestimmte Online-Services an, welche die Wartezeit bis zum Therapiestart überbrücken sollen, zum Beispiel mit der Website „Selfapy“.

Anders als Online-Coaching: Das Online Therapie-Angebot Selfapy | Bild: Screenshot AppStore
Coaching vs. Beratung
Insgesamt sind Beratungsansätze sehr unterschiedlich. Allen gemein ist die Erwartung, dass der/die Berater/-in Probleme diagnostiziert, Lösungen vorschreibt und manchmal auch umsetzt. Beim Coaching hingegen wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass Einzelpersonen oder Teams ihre Lösungen selbst entwickeln können, wobei der/die Coach/-in unterstützend tätig ist. Dabei wendet er/sie eventuell auch psychotherapeutische Methoden und Techniken an, die im Rahmen einer Beratung nicht zum Tragen kommen. Das Ziel eines Coachings ist die Hilfe zur Selbsthilfe.
Eine Beratung ist sachorientiert und auf einen fachlichen Zugewinn beziehungsweise auf einen Wissenszugewinn ausgerichtet. Ein Coaching zielt hingegen auch auf die Beziehungen, das Verhalten und/oder die persönliche Entwicklung der Klienten/Klientinnen ab. Neben dem Aufbau einer überfachlichen Kompetenz, wie zum Beispiel der Selbstreflexion kann im Rahmen eines Online-Coachings aber ebenfalls Fachkompetenz aufgebaut werden, zum Beispiel Präsentationsfähigkeit.
Während der/die Berater/-in dem/der Klient/-in darüber hinaus fachlich klar überlegen ist, gibt es zwischen dem/der Coach/-in und dem/der Coachee kein Beziehungsgefälle.
Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen der Beratung und dem Coaching ist auch die Motivation: Für eine Beratung sind oft äußere – zum Beispiel juristische, finanzielle oder betriebswirtschaftliche – Sachzwänge entscheidend. Das Coaching wird hingegen meist aus einer intrinsischen Motivation heraus, also aufgrund innerer Anreize, und freiwillig gestartet.
Coaching vs. Mentoring
Bei einem Mentoring handelt es sich um eine Art „Patenschaft“ zwischen einer jüngeren oder weniger erfahrenen Person und einer Person mit viel Erfahrung. So kann beispielsweise eine Führungskraft eine/-n neu eingestellte/-n Mitarbeiter/-in anleiten und ihn/sie in die Riten und Normen der Organisation beziehungsweise der Branche einweisen.
Einige Coaches/Coachinnen bieten zwar Mentoring als Teil ihres Coachings an, trotzdem nehmen sie in der Regel nicht die Rolle eines/einer Mentors/Mentorin ein.
Ein Mentoring ist im Gegensatz zu einem Coaching nicht neutral, weil häufig die Interessen einer Organisation im Vordergrund stehen. Darüber hinaus ergibt sich auch hier ein Beziehungsgefälle zwischen dem/der Mentor/-in und der Rat suchenden Person. Anders als das Coaching zielt das Mentoring nicht auf Gespräche „auf Augenhöhe“ ab.
Darüber hinaus kann beim Mentoring nicht immer Freiwilligkeit gewährleistet werden – eine der Grundvoraussetzungen für das Coaching.
Coaching vs. Training
Bei einem Training geht es darum, bestimmte Verhaltensweisen gezielt auf- und auszubauen. So gibt es beispielsweise Rhetoriktrainings, Verkaufstrainings und Moderationstrainings. Charakteristisch sind Übungen, die von einem/einer Trainer/-in angeleitet werden, der/die Feedback gibt und gegebenenfalls korrigiert. Im Vordergrund steht also der Aspekt des Erlernens. Im Gegensatz zum Coaching liegt der Schwerpunkt weniger auf dem Individuum als auf dem individuellen Verhalten.
Das Training beschreitet zudem einen linearen Lernweg, der mit einem festgelegten Lehrplan übereinstimmt. Coaching ist weniger linear, da es keinem festen Lehrplan folgt.
Unterschiede bestehen außerdem in der Zielbestimmung: Während die Trainingsziele von einem/einer Trainer/-in oder Ausbilder/-in bestimmt werden, werden Coaching-Ziele von der zu coachenden Person oder dem Team unter Anleitung des/der Coaches/Coachin festgelegt.

Online-Coaching vs. Training | Bild: Shutterstock
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 2: Viele Wege führen zum Ziel: Methoden, Formate und Arten von Online-Coachings
In diesem Kapitel betreiben wir „Aufräumarbeiten“ rund um den Begriff „Coaching“. Denn Coaching-Ansätze sind so vielfältig wie ihre Anbieter/-innen selbst und Begriffe werden nicht immer einheitlich verwendet. Lies hier, welche Methoden, Themenbereiche und Personenkonstellationen für dein Online-Coaching infrage kommen können!

Themenschwerpunkte:
- Online-Coaching-Methoden: Der „Werkzeugkoffer“
- Online-Coaching-Formate: Die thematische Überschrift
- Online-Coaching-Arten: Die Personenkonstellation
Coaching ist nicht gleich Coaching. Das liegt einerseits daran, dass „Coaching“ kein geschützter Begriff ist und zum anderen, dass es zahlreiche Spezialisierungen und Fachrichtungen gibt. Coaches/Coachinnen arbeiten individuell verschieden und bedienen sich unterschiedlicher Methoden, wie zum Beispiel dem Neurolinguistischen Programmieren, der Aufstellungsarbeit oder dem Mentaltraining.
Die Begriffe „Coaching-Methode“, „Coaching-Tool” und „Coaching-Format” werden häufig synonym verwendet. Wir verstehen Coaching-Methoden als Werkzeugkoffer und Coaching-Tools als einzelne Werkzeuge. So ist zum Beispiel das Führungskräfte-Coaching ein Coaching-Format, in dem Fragetechniken und Entspannungsverfahren als Methoden Anwendung finden könnten. Als Coaching-Tools könnten beispielsweise „Zen-Fragen“ und Meditationen eingesetzt werden.
Coaching-Tools sind damit sozusagen die konkreten Übungen innerhalb einer Coaching-Methode. Sie sind so vielfältig und kleinteilig, dass wir an dieser Stelle nicht genauer auf sie eingehen möchten. Im nächsten Abschnitt zeigen wir auf, wie vielgestaltig bereits die übergeordneten Coaching-Methoden sind. Anschließend wenden wir uns den Coaching-Formaten und den Coaching-Arten im Detail zu.
Online-Coaching-Methoden: Der Werkzeugkoffer
Coaching-Methoden bilden also gewissermaßen den „Überbau“ für einzelne Coaching-Tools, während Coaching-Formate Orientierung für die Auswahl der Methoden geben. Coaching-Methoden können somit als bestimmte fachliche Richtung verstanden werden. Die fachliche Richtung kann sich sowohl am Anliegen der Klienten/Klientinnen orientieren als auch an deren Rolle in der Gesellschaft beziehungsweise innerhalb einer Organisation.

Online-Coaching-Methoden und -Formate | Illustration: Magdalena Vollmer
Methoden-Beispiele in verschiedenen Coaching-Formaten
Folgende Coaching-Methoden können beispielsweise im Format Karriere-Coaching eingesetzt werden:
- die SMART-Methode zur Zielerreichung (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert)
- das Lebensrad (Tool zur Work-Life-Balance)
- das SOAR-Modell (Coaching-Tool zur Entscheidungshilfe/Zielfindung)
- das Ikigai-Konzept (Modell, um den Sinn im Leben zu finden)
Im Format Führungskräfte-Coaching könnten neben Fragetechniken und Entspannungsverfahren zum Beispiel noch folgende Methoden zum Tragen kommen:
- Gesprächsführung (klientenzentrierter Ansatz nach Carl G. Rogers, der dem/der Klienten/Klientin mit Hilfe eigenständiger Selbstexploration zu einer höheren Selbstwahrnehmung und Reflexion seiner Gefühlswelt verhilft)
- Gordon-Training (Kommunikationsform, die eine Grundlage von gegenseitiger Wertschätzung schafft und zur friedlichen Konfliktlösung genutzt wird)
- Mentales Training (Form des geistigen Trainings, bei dem bestimmte Abläufe, Fertigkeiten und Verhaltensweisen gedanklich immer wieder durchgespielt werden, mit dem Ziel, die in einer zukünftigen Situation besser zu beherrschen)
- Aufstellungsarbeit (Sammelbegriff für Methoden, bei denen die Mitglieder eines Systems einzeln positioniert und miteinander in Beziehung gesetzt werden)
- Neurolinguistisches Programmieren, kurz NLP (umfasst eine Fülle an Interventionsmuster und Techniken zur Veränderung menschlichen Verhaltens und Erlebens)
- Selbstcoaching (Methode, bei der die Persönlichkeit mithilfe des/der eigenen Coaches/Coachin weiterentwickelt werden soll)
- Transaktionsanalyse, kurz TA (Theorie über die Entstehung und Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit)
- Provokatives Coaching (Coaching-Ansatz, der die Fähigkeit zur Selbstverantwortung, zur Weiterentwicklung und zur Selbstregulation hervor lockt)
Wichtig: Die Auswahl der Coaching-Methode obliegt in der Regel dem/der Coach/-in deines Vertrauens. Er/Sie weiß am besten, welcher Werkzeugkoffer für welche Reparatur beziehungsweise Verschönerungsarbeit hervorgeholt werden muss. Verlass dich am besten ganz auf seine/ihre Erfahrung! Wenn du jedoch unbedingt eine bestimmte Methode ausprobieren möchtest (zum Beispiel Aufstellungsarbeit oder NLP), solltest du gezielt nach einem/einer Coach/-in mit entsprechender Spezialisierung Ausschau halten. Denn jede/-r Coach/-in arbeitet mit unterschiedlichen Methoden, je nach Ausbildung beziehungsweise Zusatzqualifikation, sodass du dich vorher rückversichern solltest, dass er/sie mit deiner gewünschten Methode vertraut ist.
Der Einsatz von Methoden im Online-Coaching
Die meisten Coaching-Methoden lassen sich problemlos auf das Online-Setting übertragen, weil sie gesprächsbasiert sind.
Andere Methoden, die normalerweise den Einsatz des Raumes und des Körpers erfordern, wie zum Beispiel die Aufstellungsarbeit, können für das Online-Coaching entsprechend abgewandelt werden. So ist es beispielsweise möglich, die Aufstellungsarbeit vor der Kamera mit Gegenständen (wie zum Beispiel Bausteinen) auf dem eigenen Schreibtisch durchzuführen. Der Begründer der Autonomie-Aufstellung, Ero Langlotz, zeigt live auf seinem You-Tube-Kanal, wie wunderbar das funktioniert.

Systemische Aufstellung Online | Bild: Screenshot Youtube Kanal Ero Langlotz
Darüber hinaus gibt es auch virtuelle Tools zur Unterstützung der verschiedenen Coaching-Methoden. So können zum Beispiel auch digitale Whiteboards eingesetzt werden, um eine Aufstellungsarbeit zu visualisieren. Bei den meisten Video-Call-Programmen (beispielsweise Zoom) ist so ein Whiteboard bereits integriert. Umfangreiche Brainstormings sind zum Beispiel mit dem virtuellen Whiteboard “Mural” möglich. Dein/-e Coach/-in wird dir solch ein Tool vorschlagen, sofern er/sie dessen Einsatz für hilfreich erachtet – du brauchst dir im Vorhinein keinerlei Gedanken darum zu machen.
Online-Coaching-Formate: Die thematische Überschrift
Wie schon erwähnt, verstehen wir unter dem Begriff „Coaching-Format“ die thematische Überschrift des Online-Coachings – das, worum es inhaltlich gehen soll. Das Thema wird im Wesentlichen auch von der Zielgruppe bestimmt, wie Führungskraft, Mitarbeiter/-in oder Lebenspartner/-in.
Selbstverständlich sind alle Formate ebenso vor Ort als auch online möglich. Die Pandemie-Jahre haben gezeigt, dass es hier keinerlei Einschränkungen gibt.
Typische Coaching-Formate im beruflichen Kontext:
- Business-Coaching: Diese Art von Coaching dreht sich, wie es der Name bereits vermuten lässt, um geschäftliche Angelegenheiten. Typische Themen können zum Beispiel die Lösung von Konflikten, die Steigerung der Leistung und der Umgang mit Veränderungen sein.
- Coaching im Ruhestand: Beim Ruhestand-Coaching geht es darum, neue Sinn- und Handlungsmöglichkeiten für die Zeit nach dem normalen Arbeitsleben zu schaffen.
- Karriere-Coaching: Das Karriere-Coaching kann einerseits das Ziel verfolgen, die unternehmerischen Kernkompetenzen zu verbessern. Andererseits kann diese Art des Coachings eine berufliche Neuorientierung anstoßen und den/der Klienten/Klientin dabei unterstützen, Klarheit und Kraft für diese Veränderung zu finden und eine entsprechende Strategie zu entwickeln.
- Coaching für Führungskräfte: Das Führungskräfte-Coaching konzentriert sich auf die Entwicklung und Befähigung von Führungskräften. Gegenstände können beispielsweise unternehmerische Kernkompetenzen sein oder die Vereinbarkeit von Privatleben und Arbeit.
- Team-Coaching: Bei einem Team-Coaching handelt es sich um einen Coaching-Prozess, bei dem mit einem ganzen Team gearbeitet wird. Thematisch geht es darum, ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Dies kann zum Beispiel sein, die kollektive Leistung des Teams langfristig zu steigern.
Typische Coaching-Formate im privaten Kontext:
- Beziehungs-Coaching: Das Beziehungs-Coaching konzentriert sich auf die Lösung von Beziehungsproblemen. Die Zielgruppe reicht von Alleinstehenden, die sich nach einer Partnerschaft sehnen, bis hin zu Ehepaaren mit wiederkehrenden Konfliktherden.
- Lebensbegleitung: Die Lebensbegleitung zielt auf alle Lebensbereiche ab, nicht nur auf den beruflichen Lebensbereich. Sie kann zum Beispiel hilfreich sein, um die eigene Berufung oder das eigene Vermächtnis zu überprüfen und/oder zu finden.
- Spirituelles Coaching: Das spirituelle Coaching konzentriert sich auf die inneren Welten des/der Klienten/Klientin, innere Entdeckungen, meditative Praktiken und andere spirituell verwandte Bereiche.
Thematische Überschneidung von Coaching-Formaten
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Coaching-Formate, wie zum Beispiel das Online-Coaching für Frauen. Prinzipiell kann jedes Coaching, ob Karriere-Coaching oder Lebensbegleitung, in Form eines Frauen-Coachings gestaltet werden. Unter dem Begriff kann aber auch ein speziell auf Frauen zugeschnittenes Coaching-Konzept verstanden werden, das Themen behandelt, die ausschließlich oder vorrangig Frauen betreffen. Diese Themen können sowohl privater als auch beruflicher Natur sein und bedingen sich – insbesondere bei Frauen – oft gegenseitig. Folgende Fragen sind im Online-Coaching für Frauen zum Beispiel zentral: „Wie kann ich den nächsten Karriereschritt unternehmen?“, „Wo möchte ich langfristig gesehen hin?“ und „Wo liegen eigentlich meine Stärken?“.

Online-Coaching für Frauen | Bild: Shutterstock
Unterformen von Coaching-Formaten
Generell können die Coaching-Formate zahlreiche Unterformen bilden. So kann beispielsweise das Purpose-Coaching, bei dem es um die individuelle Essenz, die Stärken und Gaben jedes/jeder Einzelnen geht, unter dem Label der Lebensbegleitung gehandelt werden. Je nach Kontext ist es aber auch möglich, das Purpose-Coaching dem Karriere-, Business-, Führungskräfte- oder Teamcoaching zuzuordnen.
Tipp: Natürlich ist es sinnvoll, sich bei der Suche nach einem/einer Coach/-in an thematischen Schwerpunkten zu orientieren. Wenn du dich in spiritueller Hinsicht coachen lassen möchtest, wird dir ein/-e nur auf Business-Themen fokussierte/r Coach/-in vermutlich nicht weiterhelfen können. Trotzdem möchten wir dir empfehlen, für verschiedene Formate offen zu bleiben. Wenn du thematisch gesehen in der „richtigen Ecke“ unterwegs bist, ergibt sich der Rest meistens von selbst. Wenn du den/die für deine Bedürfnisse passende/-e Coach/-in gefunden hast, könnt ihr gemeinsam das passende Format festlegen. Dein/-e Coach/-in kann dir vielleicht auch bisher unbekannte Formate erläutern, die perfekt zu deinem Anliegen passen.
Online-Coaching-Arten: Die Personenkonstellation
Online-Coaching kann in verschiedenen Konstellationen erfolgen: als Eins-zu-Eins-Coaching, als Paar-Coaching, als Team-Coaching oder als Gruppen-Coaching. Teilweise überschneiden sich die einzelnen Coaching-Arten begrifflich mit den einzelnen Coaching-Formaten. Laut unserem Verständnis handelt es sich bei Coaching-Arten aber in erster Linie um Personenkonstellationen, zum Beispiel:
- Einzel-Coaching: Das Eins-zu-Eins-Coaching ist die verbreitetste Coaching-Variante. Ein/-e Coach/-in arbeitet dabei mit einem/einer Klienten/Klientin an den von ihm/ihr gewünschten Themen. Das Einzel-Setting ermöglicht dem/der Coach/-in, ganz individuell und spezifisch auf das Anliegen des/der Coachee einzugehen. Die Übergänge von beruflichen und privaten Themen können dabei fließend sein.
- Gruppen-Coaching: Im Gruppen-Coaching arbeitet ein/-e Coach/-in mit mehreren Personen gleichzeitig. Die Gruppe kann sich je nach Kontext aus ganz unterschiedlichen Individuen zusammensetzen. Dabei ist es möglich, dass alle Personen das gleiche Thema zu bearbeiten haben. Denkbar wäre auch, dass sie ein gemeinsames Thema haben, das sie verbindet – weil sie zum Beispiel in einer Organisation zusammenarbeiten. Dann würde es sich um ein Team-Coaching handeln. Der große Vorteil des Gruppen-Coachings besteht darin, dass sich die Teilnehmer/-innen auch gegenseitig unterstützen und austauschen können.
- Team-Coaching: Wie schon angedeutet, kann das Team-Coaching als eine besondere Form des Gruppen-Coachings verstanden werden. Die Teilnehmer/-innen sind einander bereits bekannt und kommen in ihrer Rolle als Teammitglieder zusammen. Im Mittelpunkt steht der besondere Bezug der Teilnehmer/-innen zueinander. Im Rahmen eines Team-Coachings kann zum Beispiel gemeinsam eine Strategie erarbeitet werden, die das Team für die zukünftigen Herausforderungen ihrer Organisation stark macht.
- Paar- und Konflikt-Coaching: Beim Paar- und Konflikt-Coaching arbeitet ein/-e Coach/-in mit zwei Personen gleichzeitig. Im Mittelpunkt stehen die Besonderheiten der Beziehung zwischen diesen beiden Personen. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um ein Liebespaar handeln. Auch zwei Geschäftspartner/-innen, die einen Konflikt miteinander haben, können sich bei einem/einer Coach/-in Hilfe holen. Der/Die Coach/-in muss dabei eine neutrale Rolle einnehmen. Oftmals lässt er/sie Kenntnisse aus dem Bereich der Mediation einfließen.

Online Team Coaching | Bild: Shutterstock
Tipp: Bei der Entscheidung für eine Konstellationsvariante solltest du verschiedene Aspekt bedenken: Wenn du beispielsweise ein prinzipielles Problem damit hast, wenn andere „mithören“, dann wird ein Einzelcoaching besser zu dir passen als ein Gruppencoaching. Dies gilt auch, wenn du ein sehr persönliches Thema hast und/oder dir wünscht, dass die Gespräche mit deinem/deiner Coach/-in eine besondere Tiefe erreichen.
Sollte es dich erfahrungsgemäß aber bestärken, ein Thema mit verschiedenen Menschen zu teilen und dir mit diesen gegenseitig gut zuzureden, dann kann ein Gruppencoaching genau das richtige für dich sein.
Wenn es um einen Konflikt mit deinem/deiner Partner/-in geht, stellt sich zunächst die Frage, ob er/sie überhaupt für ein Online-Coaching bereit ist. Innere Konflikte übertragen sich häufig auch auf Beziehungen, sodass es ohnehin manchmal sinnvoller sein kann, sich diesen alleine zuzuwenden. Dein/-e Coach/-in kann dir gegebenenfalls helfen, das richtige Setting auszuwählen.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 3: Einblicke ins Online-Coaching
Du bist dir immer noch unsicher, ob ein Online-Coaching dieselbe Wirkung entfalten kann wie ein Präsenz-Coaching? Um deiner Vorstellungskraft auf die Sprünge zu helfen, lassen wir in diesem Kapitel eine Coachin und einen Coachee zu Wort kommen. Lass dich von den Erfahrungsberichten inspirieren und erhalte praktische Tipps für deine ersten Sessions!

Themenschwerpunkte:
- Aus Sicht einer Coachin: „Distanz entsteht im Kopf“
- Erfahrungsbericht eines Coachees: „Die Welt steht uns offen“
Die Corona-Pandemie hat die digitale Entwicklung in vielen Bereichen beschleunigt – so auch im Coaching-Bereich. Video-Konferenzen haben Vor-Ort-Gespräche größtenteils ersetzt, wodurch sie im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 von knapp acht Prozent auf rund 37 Prozent angewachsen sind (vgl. RAUE-Marktanalyse 2021).
Das persönliche Coaching-Gespräch fand 2021 nur noch in 45 Prozent der Fälle statt. Neben der Video-Konferenz waren das Telefonat, die E-Mail, die Online-Aufstellung, der Chat sowie Messenger-Dienste/SMS weitere Wege des Coachings.
Ursprüngliche Vorbehalte gegenüber Online-Coachings wurden weitestgehend abgebaut. Galten sie früher eher als Übergangs- oder Notlösung, sind sie inzwischen für viele Coaches/Coachinnen und Coachees das Mittel der ersten Wahl.
Das liegt zum einen an der räumlichen und zeitlichen Flexibilität. Lange Anfahrtswege entfallen und Coaches/Coachinnen und Coachees finden schneller und eventuell auch regelmäßiger zueinander. Auch Randzeiten können besser genutzt werden. Dies kann die Intensität der Zusammenarbeit erhöhen.
Zum anderen ergibt sich für Coachees eine größere Angebotsauswahl: Ihren Coaching-Themen entsprechend können sie gezielter nach Coaches/Coachinnen und Programmen Ausschau halten, ohne dabei an einen Ort gebunden zu sein. Für manche Klienten/Klientinnen kann es außerdem hilfreich sein, die Coaching-Sessions in ihrem gewohnten Umfeld durchzuführen. Dort, wo sie sich sicher fühlen und offen sprechen können – auch über sensible Themen.
Wir haben eine Coachin und einen Coachee zu ihren Erfahrungen mit dem Online-Setting befragt.
Aus Sicht einer Coachin: „Distanz entsteht im Kopf“
Monika Steimle ist Purpose-Coachin und bedient eine internationale Zielgruppe. Für sie haben sich Online-Coachings bereits seit 2018 bewährt, um eine globale Distanz zu überbrücken. Die Führungskräfte-Coachin nutzt das digitale Setting nicht nur für Einzel-Coachings, sondern auch für Gruppen-Coachings. „Auf diese Weise kann ich meine Kleingruppen ganz unkompliziert zusammenbringen – anders wäre das gar nicht zu organisieren“, betont die ehemalige Senior-Personalleiterin einer globalen Beratungsfirma für digitale Transformation. „So kann ich flexibel mit bis zu sechs Personen gleichzeitig arbeiten – unabhängig von deren Aufenthaltsorten, die teilweise sehr weit auseinander liegen.“

Online-Coach für Führungskräfte Monika Steimle | Bild: Hawlisch
Anfängliche Scheu verfliegt schnell
Angesprochen auf die Vorurteile, die gegenüber Online-Coachings zum Teil immer noch bestehen, entgegnet Steimle: „Distanz entsteht im Kopf.“ Mit ihren Klienten/Klientinnen habe sie bisher durchweg positive Erfahrungen gemacht. Wenn doch einmal eine anfängliche Skepsis oder Scheu bestehe, dann verfliege diese meistens nach den ersten zehn Minuten, spätestens aber nach der ersten Session.
Mehr Fokus im Online-Coaching
Das Online-Setting könne ihrer Meinung nach sogar wesentlich dazu beitragen, sich voll und ganz auf das Coaching zu fokussieren und Ablenkungen zu reduzieren. „Ich selbst bin online häufig besser und präsenter, als ich es vor Ort bin“, findet die gebürtige Stuttgarterin, die inzwischen in Berlin lebt. In den vergangenen vier Jahren als Coachin habe sie online teilweise tiefer gehende Sessions erlebt als vor Ort. „Vor allem beim Gruppen-Coaching habe ich das Gefühl, dass es den Coachees hilft, sich in ihrem eigenen geschützten Raum zu befinden – dadurch können sie ihre Bremsen im Kopf schneller lösen.“
Begleitung ist wichtig
Steimle rät: „Als Coach/-in sollte ich individuell auf das Setting eingehen und die technischen Schritte begleiten. Ich bitte meine Coachees zum Beispiel immer darum, ihre Kamera an zu lassen. Das ist aber kein Muss und es ist auch nicht notwendig, dass sie unentwegt in die Kamera schauen – der Blick darf natürlich auch mal wandern. Für einige Coachees kann es allerdings angenehmer sein, eine Ansicht zu wählen, in der sie sich selbst nicht sehen. Im normalen Leben schaut schließlich auch niemand in den Spiegel, während er/sie mit seinem/ihrem Gegenüber spricht – das kann irritierend sein.“
Die richtige Atmosphäre
Außerdem empfiehlt die Purpose-Coachin, sich einen Ort zu suchen, an dem man sich wohlfühlt. Das Büro hält sie für weniger geeignet. „Ich finde es wichtig, bewusst einen Abstand zu schaffen – ein Online-Coaching ist kein Job-Meeting.“ Besser sei, es sich gemütlich zu machen: zum Beispiel in einem bequemen Sessel mit dem Laptop auf dem Schoß und einer Tasse Tee in der Hand. Es sollte auf beiden Seiten eine angenehme Atmosphäre entstehen – ein Ort im digitalen Raum, der Intimität ermöglicht. Steimle findet es beispielsweise auch hilfreich, ihre Sessions mit einer Atemübung zu starten.
Tipps von Online-Coach Monika Steimle
- 1Einfach mal ausprobieren, um aus eigener Erfahrung das Online-Setting zu beurteilen
- 2Sich für das Coaching einen Ort suchen, an dem man sich wohl fühlt
- 3Im Gespräch eventuell eine Ansicht wählen, in der man sich selbst nicht sieht – ganz nach eigenem Wohlbefinden
- 4Auch kurze Coaching Sessions zwischendurch unterstützen beim Dranbleiben am Thema
Höhere Intensität im Online-Coaching
Dadurch, dass weder Kosten noch Mühen für eine Anfahrt aufgewendet werden müssen, könne die Führungskräfte-Coachin auch mal kurze Sessions anbieten und damit den Input für ihre Klienten/Klientinnen erhöhen. „Das ist je nach Bedarf auch mal spontan möglich und macht beide Seiten flexibel“, führt sie weiter aus. „Für ein 30-minütiges Coaching würde vermutlich niemand eine Stunde Wegzeit auf sich nehmen – kurze Sessions können aber durchaus sinnvoll sein.“ Um den Gedankenaustausch kontinuierlich am Laufen zu halten, nutzt Steimle zusätzlich auch andere Medien, zum Beispiel Messenger-Dienste. „So haben meine Coachees auch zwischen den Sessions die Möglichkeit, Gedanken per Chat mit mir zu teilen.“
Bessere Auswertbarkeit
Praktisch sei für die ICF-zertifizierte Coachin außerdem, dass Videogespräche aufgenommen werden können – natürlich nur nach vorheriger Einwilligung der Coachees: „Das kann hilfreich sein, um Sessions auszuwerten und Gesagtes zu rekonstruieren.“ Weil natürlich auch beim Online-Coaching der Datenschutz nicht außer Acht gelassen werden darf, regelt Steimle solche Aufnahmen im Coaching-Vertrag. Sie versichert: „Ist der Coaching-Zyklus abgeschlossen, wird die Aufnahme selbstverständlich gelöscht – sie dient nur internen Auswertungszwecken.“
Online-Coachings: So unperfekt wie das Leben
Steimle räumt ein, dass beim Online-Coaching natürlich nicht immer alles nach Plan laufe – genau wie beim Vor-Ort-Coaching. „Es kann vorkommen, dass die Technik mal nicht so richtig mitspielt – dass die Verbindung unterbrochen wird oder dass es eine Zeitverzögerung gibt. Wie mit allem kann man aber auch damit umgehen lernen. Für mich überwiegen beim Online-Coaching klar die Vorteile.
Coaching-Entscheidung sollte unabhängig vom Wohnort getroffen werden
Mein Appell an dich als Coachee ist: Lass dich nicht einschränken! Es ist super, wenn du eine/-n Coach/-in vor Ort findest, mit dem/der du in Präsenz arbeiten kannst. Wenn der/die Coach/-in, der/die perfekt zu deinen Bedürfnissen passt, aber anderswo tätig ist, dann nutze die Möglichkeiten, die dir das Online-Setting bietet!“
Erfahrungsbericht eines Coachees: „Die Welt steht uns offen“
Tim Herbig ist selbstständiger Berater für Produktmanagement und außerdem als Speaker tätig. Sich online coachen zu lassen, ist für ihn selbstverständlich. „Ich möchte jederzeit mit der Person arbeiten können, die am besten zu mir passt. Mein derzeitiger Coach lebt in Lissabon, eine frühere Coachin hatte mich von Berlin aus gecoacht – die Welt steht uns sozusagen offen, wenn wir die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen“, erklärt der 33-Jährige.

Online Coaching Erfahrungsbericht von Tim Herbig | Bild: Sebastian Bentzin
Der gebürtige Magdeburger verkörpert das, was einen typischen Remotler ausmacht: Nach seinem Management-Studium an der Universität Ansbach zog es ihn 2010 zunächst nach Hamburg, wo er bis 2018 bei verschiedenen großen Unternehmen und Start-ups angestellt gewesen ist. Danach ging er ins ländlich geprägte Thüringen – top qualifiziert und bestens vernetzt. Seitdem lebt er mit seiner Familie in Erfurt und bedient von dort aus deutschlandweite Kunden.
Zwischenmenschliche Komponente ist entscheidend, nicht das Setting
Sein erstes Online-Coaching startete Herbig vor ein paar Jahren, als es um die Gründung seines eigenen Unternehmens ging. „Ich hatte mich von einer Coachin intensiv auf meiner Reise begleiten lassen, wurde von ihr zu meinem Purpose und letztlich zu meinem Ziel geführt. Sie hat mich gelehrt, in mich selbst hinein zu spüren – die Antworten im Innen zu suchen, anstatt im Außen. Dass das so gut funktioniert hat, lag wahrscheinlich auch daran, dass wir beide hundertprozentig auf einer Wellenlänge gewesen sind.“
2021 trat Herbig dann einem Online-Männer-Zirkel bei. „Dort konnte ich noch einmal auf einer ganz anderen Ebene erleben, welche Art von Verbindung virtuell möglich ist“, erzählt er begeistert. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich so offen mit anderen, mir zuvor völlig unbekannten Männern über Ängste und Bedürfnisse sprechen kann. Das war eine tolle Erfahrung, die ich in dieser Form wahrscheinlich ebenfalls nur machen konnte, weil wir als Gruppenmitglieder so gut miteinander harmoniert haben.“
Beim Online-Männer-Zirkel kam der Kontakt für ein weiteres Einzelcoaching zustande. „Auch mein jetziger Coach hat mich sofort auf zwischenmenschlicher Ebene angesprochen. Nun begleitet er mich digital von Portugal aus bei verschiedenen Entwicklungsthemen, ich habe bereits verlängert.“

Die Online Coaches Peters und Ayling sind Gastgeber des Online-Männer-Zirkles | Bild: Wanda Badwal - Rose of Fire
Tipp: Mehr Informationen über den Männerzirkel von den Coaches Marcel Peters und Richard Ayling findet ihr auf der Eversports-Klassenübersicht des Anbieters „Rose of Fire“. Nach der Auswahl der Klasse „Mens Circle“ werden die nächsten Termine angezeigt.
Online-Coaching: Bessere Rückzugsmöglichkeiten und weniger Ablenkung
Sich in einem Coaching öffnen zu können, hängt für Herbig von verschiedenen Faktoren ab. So bevorzugt er beispielsweise kleinere Gruppen oder Einzelgespräche. Außerdem ist es seiner Ansicht nach wichtig, als Klient/-in für bestimmte Themen und Methoden offen zu sein.
Vor mehreren Jahren sei es ihm beispielsweise noch schwer gefallen, sich bei einem Vor-Ort-Coaching in einer kleinen Gruppe auf eine Meditation einzulassen. Inzwischen könne er sich so sehr in eine Meditation vertiefen, dass ihm auch mal die Tränen kommen. „Vor dem Bildschirm kann sich das natürlich komisch anfühlen. Gleichzeitig habe ich beim Online-Coaching bessere Möglichkeiten, mich zurückziehen, wenn mir danach ist.“
In einem Raum mit anderen Personen zu sitzen, könne nach Ansicht von Herbig auch Ablenkung bedeuten: „Ich konzentriere mich dann vielleicht auf den Geruch eines Haarsprays, auf einen Einrichtungsgegenstand oder Ähnliches. Beim Online-Coaching schaue ich nur in das Gesicht meines Gegenübers und höre konzentriert zu.“
Hilfreich findet Herbig beim Online-Coaching auch, dass er die Umgebung für seine Sessions selbst auswählen und nach seinen Vorstellungen gestalten kann. Sein persönlicher „Wohlfühl-Ort“ ist sein Büro, das er in einem Erfurter Co-Working-Space angemietet hat. „Wenn ich allerdings schon vorher weiß, dass aufwühlende Coaching-Themen auf mich zukommen, dann gehe ich lieber nach Hause, wo ich mich hinterher gegebenenfalls kurz hinlegen kann“, führt er weiter aus.
Das Set-up beim Online-Coaching muss stimmen
Als störend empfindet es Herbig, wenn das Set-up beim Online-Coaching nicht optimal ist. „Ein gewisser technischer Standard sollte gewährleistet werden, dazu gehören eine stabile Internetverbindung, ein gut erkennbares Kamerabild und ein einigermaßen klarer Ton. Erfahrene Coaches und Coachinnen sind sich darüber aber bewusst und werden gegebenenfalls auch die Coachees darum bitten, die Kameralinse zu säubern oder ein zusätzliches Mikrofon anzuschließen, also zum Beispiel AirPods oder ein klassisches Headsets.“

Online-Coaching Techniksetup | Bild: Unsplash / rupixen.com
Solche technischen Probleme lassen sich laut Herbig in der Regel schnell in den Griff kriegen. Und schließlich seien auch vor Ort die Bedingungen nicht immer von vornherein ideal: „Empfindungen und Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden – vielleicht sagt einem die Gestaltung des Coaching-Raumes nicht zu, die Temperatur stimmt nicht oder der Stuhl ist unbequem. Diese Faktoren habe ich beim Online-Coaching selbst in der Hand. Mir persönlich kommt es jedenfalls sehr entgegen, Ablenkungen und Irritationen weitestgehend reduzieren zu können. Ich kann mir selbst die Bedingungen schaffen, die ich brauche.“
Digitale Möglichkeiten zur Lebensveränderung nutzen
Skeptikern/Skeptikerinnen von Online-Coachings rät Herbig, es einfach auszuprobieren – andernfalls würden sie sich vielleicht eine großartige Chance vergeben. Er betont: „Coaching kann lebenstransformierende Wirkungen entfalten – eine räumliche Entfernung sollte dem nicht im Wege stehen.“
„Coaching kann lebenstransformierende Wirkungen entfalten – eine räumliche Entfernung sollte dem nicht im Wege stehen.“
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 4: Online-Coaching: So findest du das richtige Angebot
Die verschiedenen Arbeitsformen, das Alter, die Erfahrung und die kommunikativen Vorlieben der Coaches/Coachinnen führen dazu, dass es nicht „die eine“ Anlaufstelle für Online-Coaching-Interessierte gibt. Coaches/Coachinnen gehen unterschiedliche Wege, um auf sich aufmerksam zu machen.
Wir zeigen dir, wo ihr euch begegnen könnt und woran du erkennst, dass es zwischen euch passt.

Themenschwerpunkte:
- Der große Markt des Coachings
- Anlaufstellen: Online-Coaching-Plattformen und mehr
- Daran erkennst du den/die richtige Coach/-in für dein Online-Coaching
Bei der Suche nach deinem/deiner Coach/-in solltest du dir zunächst bewusst machen, dass es nicht „den einen“ Weg gibt, um Angebote zu finden und zu vergleichen. Wir möchten dir an dieser Stelle verschiedene Möglichkeiten aufzeigen.
Der große Markt des Coachings
Nach Ergebnissen der ICF Global Coaching Study 2020 sind etwa 71.000 Personen weltweit als Coaches/Coachinnen tätig. In Deutschland gibt es laut einer Befragung aus dem Jahr 2018 allein etwa 9.000 Business-Coaches/Coachinnen (Stephan und Rötz). Wir möchten uns die Berufsgruppe der Coaches/Coachinnen im Folgenden genauer ansehen.
Die RAUEN-Marktanalyse hat weiterhin den beruflichen Status der Coaches/Coachinnen untersucht: Über 82 Prozent der Befragten waren selbstständig tätig, darunter rund 55 Prozent solo-selbständig und rund 15 Prozent teilweise selbständig. Rund acht Prozent der Coaches/Coachinnen waren selbständig mit freien Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen tätig und rund fünf Prozent mit festen Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen. Interne Coaches/Coachinnen und coachende Führungskräfte machten mit jeweils knapp vier Prozent nur einen kleinen Teil des Marktes aus – ebenso wie die festangestellten Coaches/Coachinnen in Coaching-Unternehmen mit knapp drei Prozent.
2021 nahmen 351 deutsche Coaches/Coachinnen an der RAUEN-Marktanalyse teil, darunter rund 63 Prozent weiblichen Geschlechts – laut Studie gibt es also mehr Coachinnen als Coaches. Die Befragten waren im Durchschnitt knapp 53 Jahre alt und verfügten über eine hohe Berufserfahrung, die insgesamt bei durchschnittlich rund 28 Jahren lag, und bezogen auf das Coaching bei durchschnittlich rund zwölf Jahren. Die meisten Coaches/Coachinnen waren zum Zeitpunkt der Befragung und/oder zu einem früheren Zeitpunkt ihres Berufslebens als Führungskraft tätig.
Der Bildungsgrad der Coaches/Coachinnen ist nach Rauen (2021) in Deutschland besonders hoch: Rund 85 Prozent der Befragten waren Akademiker/-innen, davon rund 13 Prozent mit abgeschlossener Promotion. Die häufigsten Studien-Hintergründe seien Wirtschaftswissenschaften und Psychologie (vgl. Stephan und Rötz 2018). 85 Prozent der Coaches/Coachinnen hätten außerdem eine Coaching-Zusatzausbildung absolviert.
Anlaufstellen: Online-Coaching-Plattformen und mehr
Die verschiedenen Arbeitsformen, das Alter, die Erfahrung und die kommunikativen Vorlieben der Coaches/Coachinnen führen dazu, dass es nicht „die eine“ Anlaufstelle für Online-Coaching-Interessierte gibt. Coaches/Coachinnen gehen unterschiedliche Wege, um auf sich aufmerksam zu machen.

Vielfältiges Angebot von Online-Coaching Anbietern | Illustration: Magdalena Vollmer
H4: Mundpropaganda
Viele Coaches/Coachinnen setzen gezielt auf „Warmakquise“. Das bedeutet, sie verlassen sich darauf, dass sie von Organisationen oder Einzelpersonen wieder gebucht werden, wenn sie gute Arbeit geleistet haben, oder dass sie zumindest weiterempfohlen werden.
Die sogenannte „Mundpropaganda“ ist in dieser Branche ein wichtiges Marketinginstrument – schließlich beruht Coaching auf einem Vertrauensverhältnis. Erkundige dich in deinem Freundes-/Freundinnen- und Bekanntenkreis, wer eine Empfehlung für ein Online-Coaching aussprechen kann!
Erkundige dich in deinem Freundes-/Freundinnen- und Bekanntenkreis, wer eine Empfehlung für ein Online-Coaching aussprechen kann!
Auch Netzwerk-Veranstaltungen sind bestens dazu geeignet, um auf themenspezifische Coaching-Angebote aufmerksam zu werden und Coaches/Coachinnen empfohlen zu bekommen. Im Folgenden möchten wir dir weitere, konkrete Anlaufstellen für deine Suche nach einem/einer Coach/-in vorstellen.
H4: Soziale Medien
Die Anbieter/-innen von Online-Coachings fühlen sich zumeist in der digitalen Welt zuhause – genau wie ihre Zielgruppe. Ein geeigneter Treffpunkt sind somit Social-Media-Kanäle – allen voran LinkedIn, gefolgt von Xing, Facebook, Instagram und YouTube.
Folgendermaßen könntest du bei der Suche auf LinkedIn beispielsweise vorgehen: Nutze die Hastag-Suche und gebe #Coach #Coachin #Coaching ein. Lasse dir die entsprechenden „Beiträge“ anzeigen oder wähle gezielt „Personen“ aus. Natürlich musst du die Fülle an Beiträgen und Personen, die dir nun angezeigt werden, nicht im Detail studieren. Mit etwas Glück wirst du deine/-n Coach/-in aber beim Durchscrollen herausfiltern – aufgrund eines Beitrages, der dir sofort ins Auge fällt, wegen eines besonders sympathischen Profilfotos, eines ansprechenden Slogans oder Ähnlichem.
Nutze die Hastag-Suche und gebe #Coach #Coachin #Coaching ein

Anbietersuche für ein Online-Coaching via LinkedIn | Bild: Screenshot www.linkedin.com
Anbieter/-innen-Websites
Digital-affine Coaches/Coachinnen nutzen selbstverständlich auch ihre Websites, um auf sich aufmerksam zu machen. Deshalb bietet sich auch eine gezielte Eingabe in Suchmaschinen wie Google an, um passende Online-Coaching-Angebote zu finden. Die Menge an Treffern wird allerdings auch hier riesig sein.
Es bietet sich auch eine gezielte Eingabe in Suchmaschinen an.
Solltest du dich für ein bestimmtes Coaching-Thema interessieren und bereits Online-Recherchen dazu angestellt haben, wird dir danach vermutlich entsprechende Online-Werbung (zum Beispiel Google Ads) angezeigt werden und du wirst vielleicht sogar eine Einladung zu einem Gratis-Coaching zum Kennenlernen, zur Anmeldung für einen Newsletter oder zum Abonnieren eines Podcasts erhalten. Diese Marketinginstrumente werden nach RAUEN (2021) vor allem von jüngeren Coaches/Coachinnen genutzt.
Wir finden: Kennenlern-Coachings, offene Veranstaltungen, Newsletter und Podcasts sind wunderbare Möglichkeiten, um zu überprüfen, ob die thematische Ausrichtung tatsächlich zu deinen Bedürfnissen passt und ob die „Chemie“ zwischen dem/der Coach/-in und dir stimmt. Lass dich aber nicht von cleveren Marketing-Maßnahmen blenden – sie sind noch lange kein Indiz dafür, dass jemand ein/-e gute/-r Coach/-in ist!
Hier ein paar Angebote, die wir zum Kennenlernen von Coaches/Coachinnen empfehlen:
- Female Leadership Podcast von Vera Strauch rund um authentische Führung und Neues Arbeiten in der Praxis: https://verastrauch.com/femaleleadershippodcast/. Seit 2018 spricht Vera über Themen, die lange nicht mit Führung in Verbindung gebracht wurden. Inspiration erhältst du dort zum Beispiel aus den Gesprächen mit John Strelecky, Magdalena Rogl, Tijen Onaran, Raul Krauthausen, Sara Nuru und vielen weiteren. Den Podcast findest du auf allen bekannten Podcast-Plattformen von iTunes bis Spotify. So lernst du auch Vera und ihren Blick auf authentisches Führen kennen. Wenn du Lust auf mehr bekommst, kannst du in ihrem Online-Coaching-Programm „Female Leadership“ selbst mitgestalten – wir stellen es in einem eigenen Beitrag vor.
- Online-Soullab von Julia Windterfeld, die mit ihrem Team bei Soulworx daran arbeitet, für Menschen ein Arbeitsleben mit Sinn, System und Seele zu ermöglichen. Im digitalen Soullab Format steht das Thema Beziehungsfähigkeit in der Arbeitswelt im Vordergrund. Hier kannst du von Julia und ihrem Team verschiedene Impulse zu Themen wie „Verbundenheit zum Arbeitgeber“, „Teamzusammenhalt“ oder „Konflikte auf der Beziehungsebene“ erhalten. In den integrierten Diskussionsrunden kannst du dich mit Gleichgesinnten austauschen oder deine konkreten Anliegen zum Thema klären. Und ganz nebenbei lernst du Julia und ihre wirksame Arbeit kennen, die du auch im Online-Coaching-Programm „Soulution“ vertiefen kannst. Links zur Soullab-Anmeldung findest du auf der Soulworx Website https://soulworx.de/events/ oder auf der Soulworx-Unternehmensseite auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/soulworx/events/. Außerdem stellen wir das Soulworx-Programm „Selbstwirksamkeit erfahren“ in einem eigenen Beitrag vor.
- Familienmensch Podcast von Jörg Kundrath. Der Mitgründer von Mindset Movers beschäftigt sich mit Themen „die du vernachlässigt hast, um als erfüllte Führungskraft und liebevoller Vater mit Begeisterung und Freude andere zu inspirieren“ (Anmerkung: derzeit keine aktuellen Folgen, aber 95 Themen zum Kennenlernen). Das Ziel das Führungskraft-Coaches: Inspiration geben, um diese Dinge in Zukunft auf neuen Wegen zu meistern. Jörg und das Team von Mindset Movers bieten unter anderem regelmäßig Online-Leadership-Programme an.
Aufruf: In Zukunft möchten wir hier noch mehr großartige Online-Coaches/Coachinnen vorstellen. Hast du einen Tipp für ein Online-Coaching und du bist vielleicht sogar dazu bereit, eine kleine Review zu geben? Dann schreibe uns bitte an info@remote-times.de!
Coach/-innen-Datenbanken
Coach/-innen-Datenbanken unterstützen dich bei der gezielten Suche nach einem/einer passenden Coach/-in, indem sie Filter-Funktionen anbieten. Dadurch bekommst du schnell eine Übersicht über die vielen Anbieter/-innen, die deinen Kriterien entspricht.
Wenn du Wert auf Gütekriterien legst, empfehlen sich insbesondere die Datenbanken der Coaching-Verbände in Deutschland. Knapp 56 Prozent der Coaches/Coachinnen sind laut der RAUEN-Marktanalyse (2021) in einem Coaching-Verband organisiert. So zum Beispiel beim Deutschen Coaching-Verband e. V., der seine zertifizierten Mitglieder in der DCV Datenbank listet. Ein weiterer Anlaufpunkt wäre beispielsweise die Datenbank der ICF Germany. Allen gemein ist, dass sie zum derzeitigen Zeitpunkt leider keine gezielte Suche nach einem/einer Online-Coach/-in ermöglichen.
Allen gemein ist, dass sie zum derzeitigen Zeitpunkt leider keine gezielte Suche nach einem/einer Online-Coach/-in ermöglichen.
Auch die RAUEN Group selbst bietet Unterstützung bei der Coach/-in-Suche, unter CoachDb – Ihr Coaching-Portal – coachdb.com. Die hier aufgeführtes Coaches/Coachinnen und Coaching-Institute sind geprüft und qualifiziert. Das Portal ermöglicht auch die spezielle Suche nach Online-Coachings, zum Beispiel wenn du als Suchbegriff „online“ in der Suchmaske eingibt.
Daneben gibt es Datenbanken, in die sich prinzipiell jede/-r Coach/-in ohne Prüfung selbst eintragen kann, zum Beispiel die Datenbank Xing Coaches + Trainer. Wenn du hier nach einem Online-Coaching suchst, solltest du in der Suchmaske bei „Ort“ beziehungsweise „Wo“ den Begriff „online“ eingeben.
Darüber hinaus gibt es themenspezifische Datenbanken, von denen wir an dieser Stelle einige empfehlen möchten:
- Consciousness-Coachings: https://www.creativeconsciousness.com/choose_your_coach. Der Kern der dort angewendeten Coaching-Methode umfasst die Arbeit mit Erschaffungs-Fragen aus dem authentischen Selbst und den Einsatz von Bewusstseins-Bildungen (zum Beispiel um Ärger-Energie zu lenken, um die Macht von Selbstverpflichtungen und Integrität zu verstehen und vieles mehr). Alle Coaches/Coachinnen auf dieser Website haben eine ICF-zertifizierte Ausbildung bei der Creative Consciousness Academy abgeschlossen. Die Coachings sind vorrangig englischsprachig, es werden aber auch einige deutschsprachige Coachings angeboten. Alle Coaches/Coachinnen arbeiten auch online.
- Greator-Coachings: https://greator.com/coaches/. Die Greator Akademie ist eine der größten deutschsprachigen Anbieter für Angebote rund um die Persönlichkeitsentwicklung. Alle Coaches/Coachinnen in dieser Datenbank haben eine Greator eigene Zertifizierung abgeschlossen (nicht automatisch auch eine Verbandszertifizierung). Für ihre Arbeit nutzen sie erprobte Methoden wie tiefgreifende Meditationen, Vergebungsrituale, Innere-Kind-Arbeit und viele weitere. Um aus dieser Datenbank Online-Coaching-Angebote herauszufiltern, solltest du in der Suchmaske im Feld „Angebot“ den Begriff „online“ auswählen. Die Coaching-Angebote sind deutschsprachig.
- Tony-Robins-Business-Coachings: Auf LinkedIn hat erst kürzlich die bekannte Gründerin und Investorin Lea-Sophie Cramer dazu aufgerufen, an einem der Online-Programme des weltweit bekannten Coaches gemeinsam teilzunehmen. Alle, die spätestens seit der Netflix-Dokumentation ebenfalls im Tony-Robins-Fieber sind, können von ihm ausgebildete Coaches/Coachinnen auf dieser Website finden: https://www.tonyrobbins.com/business-coaching/. Hierfür füllst du zunächst ein Formular aus und bekommst dann Vorschläge zugesendet. Die Coachings sind englischsprachig.
- Weitere deutschsprachige Online-Coachings zu vielfältigen Themen wie Führung, Konflikten, Entscheidungen, Wandel oder Persönlichkeitsentwicklung findest du unter https://dieonlinecoaches.com/.
Online-Coaching-Plattform
Genau wie Coaching-Datenbanken sind auch Coaching-Plattformen geeignete Anlaufstellen, wenn dir bereits ein Coaching-Thema vorschwebt und du dir nun verschiedene Coaches/Coachinnen aus diesem Bereich anschauen möchtest. Für deine Suche stehen dir kleinere und größere Coaching-Plattformen zur Verfügung.
Kleinere Coaching-Plattformen beschränken sich in der Regel auf ein ganz bestimmtes Thema, zum Beispiel Führungskräfte-Coaching, und die Anzahl der dort gelisteten Coaches/Coachinnen ist überschaubar. Deiner Anfrage folgt in der Regel kein automatisiertes Matching, sondern die Coaches/Coachinnen beraten sich intern darüber, wer am besten zu deinem Coaching-Vorhaben passt und schlagen dir dann eine/-n Kollegen/Kollegin vor.
Auf den größeren Coaching-Plattformen ist es im ersten Schritt erforderlich, eine Vorsortierung entsprechend deines Coaching-Themas (beispielsweise Work-Life-Balance), deines Zielgruppen-Status (beispielsweise Unternehmer/-in oder Privatperson) und gegebenenfalls weiterer Kriterien vorzunehmen. Denn die Auswahl der Coaches/Coachinnen, die hier gelistet sind, ist mitunter riesig. Ein Algorithmus schlägt dir entsprechend deiner Anfrage Coaches/Coachinnen vor, mit denen du jeweils eine Test-Session vereinbaren kannst.
Einheitliche Abläufe
Im Gegensatz zu Coaching-Datenbanken beschränken sich Coaching-Plattformen nicht auf das Zusammenführen von Coaches/Coachinnen und Coachees, sondern bilden den gesamten Online-Coaching-Prozess ab. Das bedeutet, dass alle Prozesse, die mit dem Online-Coaching zusammenhängen, auf der Coaching-Plattform standardisiert abgewickelt werden – von der Kontaktaufnahme über die Coaching-Vereinbarung bis hin zur Bezahlung. Auch die Coaching-Sessions selbst finden auf der Plattform statt.
Das bedeutet, dass alle Prozesse, die mit dem Online-Coaching zusammenhängen, auf der Coaching-Plattform standardisiert abgewickelt werden – von der Kontaktaufnahme über die Coaching-Vereinbarung bis hin zur Bezahlung.
Demzufolge gibt es zum Beispiel standardisierte Rahmenbedingungen und Verträge und manchmal sogar eine standardisierte Anzahl von Coaching-Sessions. Das kann den individuellen Spielraum für dein Coaching natürlich einschränken. Auf der anderen Seite wird es dir aber beispielsweise erleichtert, Angebote zu vergleichen, indem transparente und einheitliche – wenn auch teilweise gestaffelte – Preisübersichten entstehen.
Spezielle „Online-Räume“ für das Coaching
Als Interessent/-in hast du meistens Gelegenheit, einen Termin für einen „Rundgang“ auf der Coaching-Plattform zu vereinbaren und natürlich wirst du auch im Rahmen einer Test-Session Gelegenheit kriegen, ein Gefühl für die Coaching-Plattform zu entwickeln und dem/der potenziellen Coach/-in Fragen zur Funktionsweise zu stellen.
Solltest du dich für das Angebot entscheiden, ist es erforderlich, dass du dir einen Account auf der Coaching-Plattform zulegst und die entsprechenden Tools (zum Beispiel Video-Tools und mobile Apps) nutzt. Die Anbieter haben entweder eigene Lösungen entwickelt oder nutzen spezielle „Online-Räume”, die Software-Firmen speziell für das digitale Coaching kreiert haben.
Coaching-Plattformen für Unternehmens- und Privatkunden/-kundinnen
Nachfolgend findest du eine Auswahl von Coaching-Plattformen, sortiert nach thematischer Ausrichtung. Eine vergleichende Übersicht haben wir in unserem Coaching-Plattform-Beitrag zusammengestellt. Anschließend möchten wir dir anhand eines Beispiels aufzeigen, welche Gründe für eine Coaching-Plattformen sprechen und wie genau sich das Online-Coaching dort gestalten kann. Dazu haben wir mit der Mitgründerin von MY24COACH gesprochen.
Online-Coaching-Plattformen für Unternehmenskunden/-kundinnen (Fokus: Business Coaching, Leadership Coaching):
Online-Coaching-Plattformen für Unternehmens- und Privatkunden/-kundinnen:
Hinweis: Viele nennen sich Plattform, nur wenige sind es
Nicht alle Anbieter, die sich „Coaching-Plattform“ nennen, werden unserer Definition gerecht. So handelt es sich bei vielen vermeintlichen Coaching-Plattformen bei genauerem Hinsehen eigentlich um Datenbanken, weil sie lediglich Coaches/Coachinnen listen. Andere Anbieter stellen wiederum nur den virtuellen Raum bereit, in dem das Online-Coaching stattfindet, und können unserer Meinung nach deshalb ebenso wenig als Coaching-Plattform bezeichnet werden, sondern vielmehr als Coaching-Software. Weitere Infos zum Thema Coaching-Plattformen findest du hier
Einblicke in das Online-Coaching bei MY24COACH
MY24COACH® hat das Prinzip einer Coaching-Gemeinschaftspraxis in den virtuellen Raum übertragen. MY24CAOCH ist seit 2015 am Markt und auf die Online-Begleitung von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen und das Sparring von Führungskräften aller Hierarchiestufen spezialisiert.
Mitgründerin Katrin Schubert erklärt: „Bei uns handelt es sich um einen Zusammenschluss von zehn erfahrenen Coaches und Coachinnen, die sich alle gut kennen und regelmäßig untereinander austauschen. Wir bilden uns gemeinsam laufend weiter und supervidieren uns gegenseitig. Wenn wir Coaching-Anfragen von Unternehmen oder Einzelpersonen kriegen, können wir gezielt an den/die Kollegen/Kollegin verweisen, der/die sich am besten mit der Thematik auskennt. Das unterscheidet uns ganz wesentlich von vielen anderen Coaching-Plattformen.“
Vision: mehr Effizienz und Nachhaltigkeit im Coaching
Für die Gründung von MY24COACH gab es laut Schubert hauptsächlich zwei Auslöser: „Zum einen blieb uns – also dem heutigen MY24COACH-Geschäftsführer Thomas Schneider und mir – zu wenig Zeit zum Coachen, weil wir teilweise lange Anfahrtswege hatten, die auch mit Kosten für den/die Kunden/Kundin verbunden gewesen sind. Wir waren schlichtweg zu viel unterwegs und konnten deshalb die Nachfrage nicht bedienen. Zum anderen ist uns aufgrund unserer langjährigen Coaching-Erfahrung schon damals klar gewesen, dass es aus psychologischer Sicht oft sinnvoller wäre, engmaschiger zu coachen, um die Gewohnheiten der Coachees nachhaltig zu verändern.“
Die Systemische Business-Coachin fährt fort: „Thomas Schneider hatte deshalb die Idee, unsere Coachings in den Remote-Modus zu übertragen. Vor sieben Jahren war dafür bei den Kunden/Kundinnen noch viel Überzeugungsarbeit nötig. Spätestens seit Corona ist den meisten aber klar, was remote alles möglich ist.“
Know-how für die Online-Beziehungsgestaltung
Die Coaches/Coachinnen, die für MY24COACH tätig sind, haben alle eine zusätzliche Online-Coaching-Weiterbildung absolviert. Schubert erklärt: „Wir waren uns von Anfang an darüber bewusst, dass es nicht ausreichen würde, das übliche Vorgehen einfach ins Digitale zu übertragen. Für Online-Coachings braucht es eine spezielle Methodik und Didaktik.“
Seit 2019 bieten Schubert und Schneider diese Weiterbildung auch externen Coaches/Coachinnen an, die sich bisher ausschließlich auf Präsenz-Coachings konzentriert haben. In den Lehreinheiten geht es unter anderem darum, online einen Draht zu den Coachees aufzubauen und diverse Coaching-Tools in den virtuellen Kontext zu übertragen.
„Wir sind davon überzeugt, dass eine positive Beziehungsgestaltung, die für den Erfolg eines Coachings schließlich entscheidend ist, online genauso möglich ist wie vor Ort – sie muss nur einen Tick anders erfolgen“, betont die Diplom-Psychologin und ehemalige Führungskraft.
Höherer Coaching-Impact dank digitalem Workspace
Angesprochen auf den Ablauf eines Online-Coachings bei MY24COACH, erklärt Schubert: „Wir treffen uns in der Regel alle zwei Wochen live mit unseren Coachees in unserem virtuellen Coaching-Raum. Dieser funktioniert ähnlich wie MS Teams oder Zoom, ist aber speziell für Online-Coachings entwickelt worden.“
Bei der in Deutschland gehosteten DSGVO-konformen Coaching-Plattform handelt sich um einen datengesicherten, virtuellen Raum, in dem verschiedene Kommunikationsformen möglich sind: Live-Text-Chat, zeitversetzter Text-Chat, Live-Sprach- oder Video-Verbindung. „Wie im Präsenz-Coaching stehen uns dort verschiedene Coaching-Tools zur Verfügung, wie Flipchart, Whiteboard, Aufstellungstools oder Coaching-Karten“, ergänzt die zertifizierte Online-Coachin.
Schubert und ihre Kollegen/Kolleginnen nutzen die Plattform bei ihren Online-Coachings als interaktiven Workspace: „Um nachhaltige Erfolge zu erzielen, arbeiten wir zwischen den Sessions asynchron mit den Coachees zusammen. Das heißt, die Coachees arbeiten selbständig an ihrem Thema weiter und werden von uns dabei begleitet. Wir haben auf ihre Ausarbeitungen Zugriff, geben ihnen Feedback und möglicherweise weiterführende Aufgaben. So wird Kontinuität sichergestellt und die Coachees bleiben an ihrem Thema dran. Der Impact ist dadurch vielfach höher – es geht wirklich vorwärts. Wenn ich von einem/einer Coachee mal vier bis fünf Tage nichts höre, dann hake ich nach und frage, was los ist.“
Hilfreiche Veranschaulichungen
Ein weiterer Vorteil der Plattform besteht laut Schubert in der Dokumentation: „In einem Online-Coaching halten wir Vieles schriftlich fest oder visualisieren mit Bildern und Grafiken. Der/Die Coachee hat jederzeit Zugang zum Coaching-Raum und damit Zugriff auf alle Dokumentationen. Zudem hat er/sie auch jederzeit die Möglichkeit, ein PDF des bis dahin auf der Plattform Erarbeiteten und Visualisierten herunterzuladen. Denn für einen nachhaltigen Effekt ist es hilfreich, sich bestimmte Erkenntnisse immer wieder zu vergegenwärtigen.“
Kontinuierlicher Austausch
Für Katrin Schubert versteht es sich von selbst, auch zwischen den Sessions ansprechbar zu sein und gegebenenfalls kurzfristig Hilfestellung zu leisten: „Wenn ein/-e Coachee beispielsweise übermorgen einen wichtigen Business-Termin hat, dann können wir entweder spontan eine Live-Session einschieben oder, falls das aus Zeitgründen nicht möglich ist, uns schriftlich darüber austauschen. Wir müssen keine zeitaufwändigen Terminvereinbarungen treffen, keine Meetingräume reservieren und keine Anreisen planen, sondern können beiderseits einfach Randzeiten nutzen und auch mal schnell zwischendurch eine Reflexion, eine Idee, Beobachtung oder Frage notieren. Als Coaches/Coachinnen geben wir innerhalb von 24 Stunden Antwort und Rückmeldung.“
Intuitive Bedienung
Aus ihrer Erfahrung weiß Schubert, dass es nach wie vor Vorbehalte gegen Online-Coachings gibt: „Besonders hartnäckig hält sich das Vorurteil, dass Online-Coachings weniger persönlich oder intensiv sind als Präsenz-Coachings“. Diese Bedenken ließen sich in der Praxis aber schnell ausräumen. Die Business-Coachin berichtet: „Sobald ich Gelegenheit bekomme, mit Interessenten/Interessentinnen einen Rundgang auf unserer Coaching-Plattform zu unternehmen und unsere Arbeitsweise vorzustellen, sind die meisten sehr schnell überzeugt. Die Bedienung wird von vielen Coachees als intuitiv beschrieben.“
Daran erkennst du den/die richtige Coach/-in für dein Online-Coaching
Ein/-e gute/-r Coach/-in besitzt zahlreiche Fähigkeiten. Einige davon sind angeboren oder beruhen auf Erfahrung, andere wurden erlernt. Im Folgenden gehen wir auf einige Kompetenzen ein, die Personen zu einem professionellen Coaching befähigen.
Daneben gibt es natürlich weitere Faktoren, die dazu führen, dass es zwischen dir und deinem/deiner Coach/-in „funkt“. Diese Faktoren sind ebenso individuell wie auch entscheidend, damit ihr gut zusammenarbeitet könnt. Lass dich bei der Auswahl deines/deiner Coach/-in also in jedem Falle auch von deiner Intuition leiten und nutze die Vorgespräche und Probe-Sessions, um ein Bauchgefühl zu entwickeln!
Lass dich bei der Auswahl deines/deiner Coach/-in also in jedem Falle auch von deiner Intuition leiten und nutze die Vorgespräche und Probe-Sessions, um ein Bauchgefühl zu entwickeln!
Ziel- und Lösungsorientierung
Wer sich coachen lassen möchte, bringt meistens ein ganz konkretes Thema mit. Teilweise gibt es auch schon konkrete Zielvorhaben. Nicht immer treffen diese Ziele aber den „Kern der Sache“, vielleicht sind sie auch nicht realisierbar oder einfach nicht spezifisch genug. Dann müssen gemeinsam die „richtigen“ Ziele für das Online-Coaching erarbeitet werden.
Ein/-e professionelle/-r Coachin wird dir Coaching-Ziele entlocken, die zudem erreichbar, motivierend, messbar und terminiert ist, also einen zeitlichen Erfüllungsrahmen haben. Seine/Ihre Kompetenz besteht auch darin, dich zu einem lösungsorientierten Denken zu bewegen – sprich, deine Kreativität zur Lösungsfindung anzuregen.
Einsatz von Tools und Methoden
Ein gute/-r Coach/-in weiß Tools und Methoden geschickt anzuwenden. Dabei ist ihm/ihr bewusst, dass deine individuelle Situation und der Zeitpunkt für die Auswahl entscheidend sind, denn jedes Werkzeug ist nur so gut wie seine Verwender/-innen.
Flexibilität und Feedback
In einem Coaching geht es um die Entwicklung einer Strategie – sprich, Schritte zu erarbeiten, die für das Erreichen deiner Ziele entscheidend sind. Ein/-e fähige/-r Coach/-in wird die Strategie anpassen, sollten sich im Verlauf des Online-Coachings Probleme oder Änderungen ergeben. Er/Sie wird individuell darauf reagieren, wenn nachjustiert werden muss.
Gegebenenfalls wird er/sie dich auch selbst auf Probleme hinweisen und dir ein konstruktives und klar formuliertes Feedback geben, damit ihr gemeinsam herausfinden könnt, wie du es besser machen kannst.
Umgekehrt wird er/sie sich auch nicht vor Feedback scheuen und dich eventuell von Zeit zu Zeit um eine Einschätzung bitten. Er/Sie wird mögliche Kritik als hilfreich empfinden und bestmöglich darauf eingehen.
Aufmerksamkeit und Neutralität
Der Schlüssel zu einer guten Beziehung sind gute Gespräche. Das gilt auch für eine Coaching-Beziehung. Ein/-e gut/-e Coach/-in hört aktiv zu, filtert wichtige Informationen aus deinen Aussagen heraus, ordnet sie ein, spiegelt deine Aussagen und fasst sie zusammen. Dabei bleibt er/sie weitestgehend neutral und urteilt nicht. Ein/-e gut ausgebildete/-r Coach/-in gibt weder Ratschläge, Meinungen oder Trost noch führt er/sie den/die Klienten/Klientin zu einem vermeintlich hilfreichen Ziel.
Empathievermögen
Auch „Zwischentöne“ entgehen einem/einer aufmerksamen Coach/-in nicht: Welche Emotionen transportierst du beim Erzählen? Wirkst du angespannt oder befreit? Und welche Gesten verwendest du? Ein/-e gute/-r Coach/-in ist also auch ein gute/r Beobachter/-in. Er/Sie ist neugierig und zeigt aufrichtiges Interesse an deinen Themen. Du wirst mit gezielten Fragen durch die Sessions geführt, ohne jedoch ständig unterbrochen zu werden. Seine/Ihre Empathie lässt automatisch eine vertrauensvolle Atmosphäre entstehen.

Empathie und Verbindung im Online-Coaching Gespräch | Bild: Shutterstock
Digitale Affinität
Neben den schon genannten Punkten, die für gute Coaches/Coachinnen im Allgemeinen gelten, kommt bei Online-Coaches/Coachinnen noch ein weiterer Punkt hinzu: Sie sollten sich mit dem digitalen Setting auskennen und sich auf diesem Kanal auch wohlfühlen. Denn eine gewisse Unsicherheit kann sich schnell auf die Coachees übertragen. Umgekehrt kann eine positive Einstellung zum Online-Coaching die Klienten/Klientinnen anstecken und dafür sorgen, dass eine mögliche Skepsis schnell verfliegt.
Um sicherzustellen, dass der Umstieg vom Präsenz- zum Online-Coaching reibungslos funktioniert, gibt es für Coaches/Coachinnen sogar spezielle Kurse. Manche Anbieter/-innen, wie die Coaching-Plattform “My24Coach” machen diese für ihre Coaches/Coachinnen sogar zur Pflicht.
Dein Bauchgefühl
Entscheidend für ein erfolgreiches Online-Coaching ist, dass du dich bei deinem/deiner Coach/-in gut aufgehoben fühlst und dass ihr zielführend zusammenarbeiten könnt. Du solltest dich voll und ganz auf deine Themen konzentrieren können, während dein/-e Coach/-in dich strukturiert durch den Prozess führt und nachhaltige Ergebnisse sicherstellt.
Zwischenmenschliche Faktoren sind unserer Meinung nach wichtiger als die spezifische Coaching-Methode deines/deiner Coach/-in. Stell dir deshalb schon beim ersten Kontakt folgende Fragen:
- Hast du das Gefühl, offen reden zu können oder fühlst du dich aus irgendeinem Grund gehemmt?
- Seid ihr auf einer „Wellenlänge“ oder fühlst du dich teilweise missverstanden?
- Empfindest du Sympathie für den/die Coach/-in oder spürst du eine gewisse, vielleicht nicht genauer einzuordnende Abneigung?
- Bist du prinzipiell motiviert, dich weiter mit dem/der Coach/-in auszutauschen oder empfindest du das Gespräch eher als anstrengend oder gar „schleppend“?
Wichtig: Bei der Entscheidung für oder gegen eine/-n Coach/-in ist es vollkommen in Ordnung, einem subjektiven Empfinden zu vertrauen und Gefühlen zu folgen, die du vielleicht noch nicht einmal genauer benennen oder begründen kannst. Wenn es zwischen dir und einem/einer Coach/-in einfach nicht „gefunkt“ hat, bedarf es keiner Rechtfertigung – auch wenn seine/ihre Methode vielleicht noch so gut zu deinem Zielvorhaben gepasst hätte. Such einfach weiter, der/die „Richtige“ wartet ganz sicher auf dich!
Wenn es zwischen dir und einem/einer Coach/-in einfach nicht „gefunkt“ hat, bedarf es keiner Rechtfertigung – auch wenn seine/ihre Methode vielleicht noch so gut zu deinem Zielvorhaben gepasst hätte. Such einfach weiter, der/die „Richtige“ wartet ganz sicher auf dich!
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 5: So kann dein Online-Coaching ablaufen
Fragst du dich nun, was genau in einem Online-Coaching passiert? Wie schon gesagt: Coaching-Ansätze sind teilweise sehr unterschiedlich. Ein/-e zertifizierte/-r Coach/-in wird sich aber an einigen ethischen Standards und Kernkompetenzen orientieren. Am Beispiel des Consciousness-Coachings der Creative Consciousness Academy möchten wir dir zeigen, wie das aussehen kann

Themenschwerpunkte:
- Das Vorgespräch deines Online-Coachings
- Die erste Session deines Online-Coachings
- Die weiteren Sessions deines Online-Coachings
- Der Abschluss deines Online-Coaching-Zyklus
Zunächst einmal: Jedes Coaching ist individuell und folgt keinem „Schema F“. Dies gilt für ein Online-Coaching ebenso wie für ein Vor-Ort-Coaching. Es gibt jedoch einige ethische Standards und Kernkompetenzen, die von zertifizierten Coaches/Coachinnen beim Ablauf Anwendung finden. Dazu zählen zum Beispiel das Schließen von Vereinbarungen, das Kultivieren von Vertrauen und Sicherheit und das Erwecken von Bewusstsein.
Entsprechend dieser Standards könnte sich die Grundstruktur deines Online-Coachings folgendermaßen gestalten:
- Vorgespräch: Dein/-e Coach/-in und du lernt euch kennen und steckt gemeinsam den Coaching-Rahmen ab. Beim Online-Coaching bekommst du gleichzeitig Gelegenheit, das virtuelle Setting für dich zu testen, denn gleich das Vorgespräch findet digital statt.
- Erste Coaching-Session: Ihr legt gemeinsam den Coaching-Zyklus, die Coaching-Ziele und das Coaching-Format fest.
- Weitere Coaching-Sessions (typischerweise acht bis zwölf): In wöchentlichen, zweiwöchigen oder monatlichen Sitzungen nähert ihr euch den Coaching-Zielen an.
- Abschluss des Coaching-Zyklus: Dein/-e Coach/-in und du habt unter anderem Gelegenheit, zu resümieren und einen Ausblick zu skizzieren.
In den folgenden Abschnitten erfährst du genauer, was dich beim Vorgespräch, der ersten Coaching-Session und den folgenden Sessions erwartet und wie du selbst dazu beitragen kannst, damit dein Online-Coaching ein voller Erfolg wird. Um die Ausführungen so konkret und anschaulich wie möglich zu gestalten, orientieren wir uns exemplarisch am Ablauf des Consciousness-Coachings® der Creative Consciousness Academy. Hier hat auch unsere Gründerin Sonja Mewes ihre Coaching-Ausbildung durchlaufen, sodass wir euch detaillierte Einblicke aus dem Coaching-Alltag berichten können.
Das Vorgespräch deines Online-Coaching
Coaching-Vorgespräche können sehr unterschiedlich strukturiert sein. Der Ablauf hängt unter anderem davon ab, ob das Online-Coaching privat von einer Einzelperson beauftragt wurde oder ob es sich beispielsweise um ein Führungskräfte-Coaching handelt, das von einer Organisation initiiert worden ist. Auch der gewünschte Prozess entscheidet darüber, wie sich das Vorgespräch gestaltet.
Im Folgenden skizzieren wir einen möglichen Ablauf:
- Das typische Vorgespräch dauert 20 bis 30 Minuten und ist kostenfrei.
- Im Mittelpunkt steht das persönliche Kennenlernen: In einem kurzen Gespräch überprüfen der/die Coach/-in und du, ob die „Chemie“ zwischen euch beiden stimmt.
- Anhand von Beispielen wird dir der/die Coach/-in die Coaching-Methode/-n erklären, die er/sie nutzt und die entsprechenden Besonderheiten herausstellen. Er/Sie wird außerdem darauf eingehen, was du von einem Coaching im Allgemeinen erwarten kannst und gegebenenfalls deine Erwartungshaltung
- Der/Die Coach/-in wird dir außerdem einen Ausblick über die organisatorischen Details geben (zum Beispiel zum Ablauf der Sessions).
- Nachfolgend wird er/sie dir die Rahmenbedingungen und Konditionen für das Online-Coaching vorstellen beziehungsweise dir diese zum Nachlesen zusenden. Hintergrund: Er/Sie möchte frühzeitig Transparenz über Themen wie zum Beispiel Kosten und Stornierung einzelner Sitzungen herstellen und damit eine Grundlage für gegenseitiges Vertrauen schaffen.
- Abschließend habt ihr Gelegenheit, offene Fragen zu klären.
- Solltest du nach dem Gespräch immer noch Interesse an dem Online-Coaching haben, bekommst du typischerweise einen Vorab-Fragebogen zugeschickt, der dem/der Coach/-in Fragen zu deinem Hintergrund beantwortet und dir einen ersten Einstieg zur Selbstreflektion ermöglicht.
Die erste Session deines Online-Coachings
Wie sich die erste Coaching-Session gestaltet, ist ebenfalls von verschiedenen Faktoren abhängig, zum Beispiel vom Coaching-Format. Das Consciousness-Coaching startet üblicherweise mit einem gemeinsamen Check-in, der darauf abzielt, deine Präsenz im Hier und Jetzt auf allen Ebenen zu steigern.
In der ersten Session werden dann die Ziele des Coaching-Zyklus geklärt, die den Rahmen für ein erfolgreiches Online-Coaching bilden. Den meisten Coachees ist zu diesem Zeitpunkt bereits klar, was sie erreichen möchten, sodass es häufig nur noch darum geht, die Zielformulierung zu präzisieren. Der/Die Coach/-in vertraut dabei darauf, dass der/die Klient/-in sich dem „richtigen“ Thema zuwenden wird. Der/Die Coach/-in unterstützt den/die Coachee mit gezielten Fragen, ohne ihn/sie dabei zu beeinflussen.
Klarheit auf beiden Seiten schaffen
Die Antworten in Bezug auf das Thema geben auch dem/der Coach/-in die Richtung vor: Als „Taxifahrer/-in“ muss er/sie sich schließlich hundertprozentig darüber im Klaren sein, wohin die Reise gehen soll. Außerdem gilt es in diesem Schritt, die Messbarkeit der Ziele sicherzustellen. Wenn die Ziele klar sind, kannst du dich als Coachee auf den Weg begeben, zwischendurch immer wieder die Richtung ausloten und dir irgendwann sicher sein, dass du angekommen bist.
Um deine Ziele für einen Coaching-Zyklus zu konkretisieren, kannst du dir zum Beispiel diese Fragen stellen:
- Was würdest du jetzt für dich erschaffen, wenn du unendlichen Zugang zu deiner Kraft hättest?
- Welche Veränderungen würden den größten Unterschied in deinem Leben machen?

Online-Coaching Ziele inspirieren, bewegen, berühren | Bild: Unsplash / Joshua Earle
Mit folgenden Fragen wird dich dein/deine Consciousness Coach/-in als „Gegenprobe“ unterstützen:
- Inspirieren dich deine Ziele zu neuen Möglichkeiten?
- Bewegen sie dich zu Handlungen?
- Berühren sie dein Herz?
- Befördern sie dich um rund 20 Prozent heraus aus deiner Komfortzone?
Beispiel: Wunsch nach Lebensstil-Veränderung
Um dir das Thema der Zyklus-Ziele noch weiter zu veranschaulichen, möchten wir dir ein Beispiel geben. Das festgelegte Zyklus-Ziel könnte zum Beispiel sein, einen Lebensstil zu etablieren, der ausgewogener als der jetzige ist und der dir einen wertschätzenden Umgang mit dir selbst ermöglicht. Dazu könnte es notwendig werden, Veränderungen in folgenden Lebensbereichen anzustoßen:
- Arbeit: Wenn du mit dem Gedanken spielst, deine heutige Stelle aufzugeben, die entgegen deinen Bedürfnissen kein Homeoffice erlaubt und dir stattdessen eine neue Anstellung zu finden, die vollständig remote möglich, dann solltest du zugunsten deiner Entscheidungsfindung aktiv werden. Lege am besten fest, welche Schritte du einleiten möchtest und bis zu welchem Datum du die neue Stelle gefunden haben möchtest!
- Beziehung: Du sehnst dich nach mehr Nähe und Zufriedenheit? Dann geht es in diesem Bereich darum, die Verbindung zu deinem/deiner Partner/-in zu stärken und das Zusammenleben zu verbessern.
Zeitlichen Rahmen für das Online-Coaching festlegen
Nach der Klarheit der Zyklus-Ziele gilt es noch den zeitlichen Rahmen abzustecken. Dies meint zum einen die Dauer des Coachings und zum anderen den Rhythmus. Wie viel Zeit wirst du realistischerweise zur Erreichung deiner Ziele benötigen und wie oft würdest du in dieser Zeit gerne Rücksprache halten?
Tipp: In beiden Punkten kannst du deiner Intuition vertrauen. Du wirst selbst am besten wissen, ob sich zwei Monate oder ein Jahr gut für dich anfühlen und ob du dich in dieser Zeit lieber einmal pro Woche oder nur einmal pro Monat mit deinem/deiner Coach/-in austauschen möchtest. Im Verlauf des Coachings solltet ihr den zeitlichen Horizont aber immer im Blick behalten und die Vereinbarungen gegebenenfalls anpassen.
Die weiteren Sessions deines Online-Coachings
Im Consiousness-Coaching dauert eine Sessions bis zu 60 Minuten. Andere Coaching-Formate können bis zu 90 Minuten Zeit in Anspruch nehmen.
Die Vorbereitung
Die einzelnen Sessions starten normalerweise mit einer kurzen Vorbereitung, die zum einen der Organisation dient und die dich zum anderen bereits auf das Online-Coaching einstimmt.
Suche dir einen Ort, an dem du dich wohl und ungestört fühlst! Dies kann in deinem Wohnzimmer oder in deinem Büro sein – oder auch draußen, auf einer abgelegenen Bank in der Natur. Wenn du dich mit deinem/deiner Coach/-in zu einem Telefonat verabredet hast, könntest du natürlich auch spazieren gehen.
Sollte das Online-Coaching – wie beim Consciousness-Coaching üblich – zugunsten der Präsenz keine anderen Online-Tools als die Kommunikationstools benötigen, so solltest du dir weiterhin Papier und Stift zurechtlegen, um gegebenenfalls wichtige Erkenntnisse, Aufgaben und Vereinbarungen zu dokumentieren.
Nimm dir auch die Unterlagen zur Hand, die dir dein/-e Coach/-in vorab zugeschickt hat und überprüfe noch einmal, ob du sie ausdrucken oder zur Online-Verwendung bereit halten solltest.

Online-Coaching Session Notizen | Illustration: Magdalena Vollmer
Wenn ihr euch zu einer Videokonferenz (zum Beispiel per Zoom oder Microsoft Teams) verabredet habt, dann wähle dich rechtzeitig (am besten bereits fünf Minuten vor Termin-Start) über den Link ein, den dir dein/-e Coach/-in ebenfalls im Vorhinein zugeschickt haben wird. Sorge für eine stabile Internetverbindung und überprüfe gegebenenfalls vorab die Video- und Audioübertragung!
Ankommen und Rahmen setzen für die Session
Die Videokonferenzen beziehungsweise Telefonate im Consciousness-Coaching beginnen wieder mit einem Check-in zum Ankommen. Dieser zielt drauf ab, eine hundertprozentige Präsenz deinerseits auf allen vier Ebenen (physisch, emotional, mental, energetisch) zu erreichen. In diesem Zustand wirst du schneller zu den relevanten Themen vordringen und Erkenntnisse über dich selbst erlangen. Dieser Zustand bildet gewissermaßen die Grundvoraussetzung für ein wirksames Online-Coaching.
Danach wirst du von deinem/deiner Coach/-in dazu eingeladen, Aufgaben und Verpflichtungen aus der letzten Session zu reflektieren. Zu wie viel Prozent konntest du die Aufgaben erfüllen, die du dir selbst gestellt hattest?
Und du wirst nun außerdem Gelegenheit bekommen, dich kurz mit deinem/deiner Coach/-in über Neuigkeiten auszutauschen. Erfolge sollen gefeiert und Missmut ausgeräumt werden. Dein Kopf sollte anschließend frei für die nächsten Themen sein.
Im Consciousness-Coaching wird dir in jeder Session zu Beginn eine kurze Bewusstseins-Bildung vorgestellt, um dir einen Impuls für größere Zusammenhänge zu geben. So kann dir dein/-e Coach/-in beispielsweise erklären, wie du Wut kanalisieren oder wie du die Macht des Wortes bewusster nutzen kannst. Insgesamt gibt es zwölf Bewusstseins-Bildungen, die dich darin unterstützen können, deine Ziele effizienter zu erreichen und die deinen Alltag im Allgemeinen bereichern können.

Bewusstseinsbildung fördern im Online-Coaching | Bild: Screenshot Bewusstseinsbildung CC
Ist dieser Rahmen gesetzt wird es darum gehen, das Ziel deiner Coaching-Session zu definieren. Was möchtest du heute für dich mitnehmen? Typischerweise werden ein bis zwei Ziele festgelegt, die indirekt oder direkt auf die langfristig gesetzten Zyklus-Ziele einzahlen. Dabei wird auch geklärt, auf welche Weise das Ziel bemessen werden kann. Wenn das Ziel klar ist, ergeben sich die Schritte dorthin meistens ganz von selbst – Voraussetzung ist dein hundertprozentiges Commitment.
Coaching-Inhalte erarbeiten
Im nächsten Schritt wird gemeinsam an den Coaching-Inhalten gearbeitet. Wie kannst du das Ziel der Coaching-Session erreichen? Der/Die Coach/-in kann dich mit verschiedenen Methoden dabei unterstützen, die Perspektive zu wechseln und dadurch zu neuen Erkenntnissen und Ideen zu gelangen. Je nach Thema wird er/sie dich dazu ermutigen, schmerzhafte Erfahrungen anzuerkennen, dich zum Loslassen einladen und dazu, Entscheidungen gegebenenfalls zu revidieren.
Der Abschluss: Die „Brücke“ zur nächsten Session und in den Alltag bauen
Ihr beendet die Session mit der Vereinbarung von Aufgaben und Selbstverpflichtungen, die bis zur nächsten Session erfüllt werden sollen. Dein/-e Consciousness-Coach/-in wird dich dabei unterstützen, dass deine erarbeiteten Erkenntnisse so im Alltag auf allen Ebenen (physisch, emotional, mental, energetisch) integriert werden.
Sollten sich zwischen den Sessions Fragen, Sorgen oder Neuigkeiten ergeben, kannst du deine/-n Coach/-in der Regel über einen vereinbarten Kanal erreichen, zum Beispiel per Chat-Nachricht, SMS oder E-Mail.
Der Abschluss deines Online-Coaching-Zyklus
Der Coaching-Zyklus ist abgeschlossen, wenn
- die vereinbarte Anzahl an Sessions erreicht ist,
- du das Ziel des Coaching-Zyklus erreicht hast oder
- wenn du das Coaching aus welchen Gründen auch immer beenden möchtest.
Dein/-e Coach/-in wird im Verlauf des Coaching-Zyklus regelmäßig reflektieren, wie du mit deinem Coaching-Ziel insgesamt vorankommst. Wenn sich abzeichnet, dass du weniger Sessions zur Zielerreichung benötigst als ursprünglich vereinbart, dann wird er/sie die Dauer des Online-Coachings entsprechend verkürzen. Umgekehrt solltest du normalerweise die Möglichkeit haben, das Coaching bei Bedarf zu verlängern – je nach deinem Budget und der Kapazitäten deines/deiner Coach/-in.
Im Abschlussgespräch wird das Zyklus-Ziel vollständig beendet. Im Consciousness-Coaching wirst du mit deinem/deiner Coach/-in außerdem besprechen, wie dich das bewusste Verlassen der Komfortzone als Lebensprinzip über das Ende des Coaching-Zyklus hinaus inspirieren und kontinuierlich begleiten können.
Am Ende bekommst du außerdem die Gelegenheit, ein Feedback zum Coaching und zum/zur Coach/-in abzugeben. Sei ruhig ehrlich, wenn es etwas zu kritisieren gibt – damit kannst du deinem/deiner Coach/-in helfen, sein/ihr Angebot zukünftig noch besser zu gestalten. Vergiss nicht, dass ein professionelles Coaching viel Erfahrung erfordert und auch dein/-e Coach/-in kontinuierlich dazu lernt!
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 6: Online-Coaching: Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten
Du möchtest dich coachen lassen, schreckst aber vor den Kosten zurück? Vielleicht kostet dein Online-Coaching weniger, als du denkst. Denn neben gestaffelten Honorar-Stundensätzen gibt es verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung – in einigen Fällen zu hundert Prozent. Vor allem für Unternehmenskunden/-kundinnen gilt, den Aufwand in Relation zum Nutzen zu setzen: Denn höchstwahrscheinlich lassen sich die Mitarbeiter/-innen-Zufriedenheit und der wirtschaftliche Erfolg mit Hilfe des Coachings langfristig steigern.

Themenschwerpunkte:
- So viel kostet ein Online-Coaching
- Vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten für dein Online-Coaching
Eine pauschale Antwort darauf, was ein Online-Coaching kostet, gibt es nicht. Wir können dir an dieser Stelle deshalb nur eine grobe Orientierung für Coaching-Preise geben.
Was die Finanzierung angeht, gibt es vielfältige Möglichkeiten, von denen wir einige kurz anreißen möchten.
So viel kostet ein Online-Coaching
Anders als zum Beispiel für Notare/Notarinnen und Steuerberater/-innen gibt es für Coaches/Coachinnen keine Berufskammer und damit auch keine staatlich festgeschriebene Gebührenordnung.
Die Honorar-Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab, in der Regel erhalten Coaches/Coachinnen ein Zeithonorar. Das heißt, du zahlst die Coaching-Leistung pro angegebener Zeiteinheit, normalerweise pro Stunde.
In den meisten Fällen verstehen sich die Preise als Netto-Preise, also zuzüglich der gültigen Umsatzsteuer. Einige Coaching-Angebote sind allerdings auch umsatzsteuerbefreit (zum Beispiel ein Coaching nach Gewaltfreier Kommunikation von einem beim Finanzamt als Weiterbilder/-in anerkannte/-n GfK Trainer/-in).
Laut der RAUEN-Marktanalyse haben Klienten/Klientinnen im Jahr 2020 im Gesamtdurchschnitt rund 175 Euro pro Honorar-Zeitstunde ausgegeben.
Danach richten sich die Honorar-Stundensätze
Für die Höhe der Honorar-Stundensätze ist unter anderem die Zielgruppe entscheidend. So spielt es beispielsweise eine Rolle, ob das Coaching von einer Privatperson oder von einem Unternehmen beauftragt wird. Privatzahlern werden oftmals niedrigere Stundensätze angeboten.
Darüber hinaus schwanken die Preise je nach Qualifikation der Klient/-innen: Ein/-e Berufseinsteiger/-in wird selten mehr als hundert Euro für eine Session ausgeben. Führungskräfte müssen hingegen 180 Euro aufwärts pro Sitzung veranschlagen, für Vorstände und Mitglieder der Geschäftsleitung sind durchaus deutlich höhere Sätze gängig.
Weitere Honorar-Faktoren sind die Arbeitsform des/der Coaches/Coachin (hauptberuflich, nebenberuflich, angestellt), ihr/sein Arbeitsfeld (Privat- oder Business-Coaching) und die Branche, in der er/sie tätig ist. Darüber hinaus wirken sich der Umfang der Coaching-Maßnahme und das Coaching-Format (zum Beispiel Einzel- oder Team-Coaching) auf den Honorar-Stundensatz aus.
Was den Ort der Durchführung angeht, unterscheiden sich die Online-Coaching-Kosten kaum von denen eines Präsenz-Coachings. Teilweise können die Stundensätze etwas geringer ausfallen, wenn der/die Coach/-in ausschließlich online tätig ist und sich dadurch die Kosten für eine Praxis einspart beziehungsweise lediglich einen kleineren Raum anmieten muss. Der Großteil der Kosten und des Zeitaufwandes bleibt für den/die Online-Coach/-in aber gleich.
Offizielle Empfehlung für Honorar-Stundensätze
Der Deutsche Coaching Verband e. V., kurz DCV, unterscheidet zwei Zertifizierungsstufen und empfiehlt seinen Mitgliedern folgende Honorar-Stundensätze:
- Coach/-in (DCV-zertifiziert): ab 140 Euro
- Senior-Coach/-in (DCV-zertifiziert): ab 200 Euro
Die Coaching-Preise können davon natürlich abweichen. Bei deutlich geringeren Stundensätzen ist jedoch Vorsicht geboten. Die Honorar-Höhe hängt schließlich auch von der Qualifikation, der Berufserfahrung, der Zertifizierungsstufe und dem Spezialisierungsgrad des/der Coaches/Coachin ab. Ein sehr niedriger Stundensatz kann also ein Hinweis auf mangelnde Qualifizierung und/oder Berufserfahrung sein.
Vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten für dein Online-Coaching
Je nach deiner persönlichen Situation und deinem Coaching-Ziel hast du verschiedene Möglichkeiten, die Kosten für dein Online-Coaching zu senken oder gar zu hundert Prozent gefördert zu bekommen. Diese Finanzierungsmöglichkeiten gibt es:
- Solltest du dich in einem Arbeitsverhältnis befinden, kannst du die Kosten für dein Online-Coaching eventuell von deinem/deiner Arbeitgeber/-in übernehmen lassen. Du solltest ihn/sie in diesem Falle von den positiven Auswirkungen auf deine Arbeitsleistung überzeugen. Bei einem Coaching zur Reflexion und Entwicklung der Führungsrolle sollte dies beispielsweise überhaupt kein Problem sein.
- Wenn du den Wunsch hast, dein eigenes Unternehmen zu gründen, kann dich ein Gründungscoaching beim Finden deiner Bestimmung und beim Umsetzen deiner Ideen unterstützen. Als sinnvolles Instrument für Existenzgründer/-innen wird das Gründungscoaching unter bestimmten Voraussetzungen mit öffentlichen Mitteln gefördert. Die Finanzierung kann über den Vermittlungsgutschein der Agentur für Arbeit erfolgen oder als BAFA-Förderung über das Bundesamt für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle. Link-Tipp: https://www.coach2talk.com/ (Coaching-Plattform, die gezielt Coaches/Coachinnen mit Förderfähigkeit auflistet).
- Außerdem bietet der Bund eine Förderung für Unternehmen nach der Gründung an. Gefördert werden Coachingmaßnahmen in den ersten fünf Jahren, die wirtschaftliche, finanzielle und organisatorischen Fragen zum Gegenstand haben. Du bist antragsberechtigt, wenn du im Bereich der gewerblichen Wirtschaft oder in einem der Freien Berufe tätig bist. Der/Die Coach/-in muss in der KfW-Beratungsbörse gelistet und für das Gründercoaching Deutschland freigeschaltet sein.
- Solltest du selbständig oder freiberuflich tätig sein, kannst du die gezahlte Online-Coaching-Umsatzsteuer außerdem als Betriebsausgabe mit deiner eingenommenen Umsatzsteuer gegenrechnen. Außerdem hast du die Möglichkeit, ein berufsbezogenes Coaching steuerlich geltend zu machen – als üblichen Einkauf einer Dienstleistung.
- Angestellte, die das Coaching selbst bezahlen, können es als Werbungskosten in der Steuererklärung angeben. Sprich, du kannst das Coaching von der Steuer absetzen. Allerdings führt das Online-Coaching nur dann zu Werbungskosten, wenn das Online-Career-Coaching auf die spezifische berufliche Situation zugeschnitten ist. Das heißt, du wirst nur selten ein Online-Coaching zur Persönlichkeitsentwicklung absetzen können und ein Online-Business-Coaching auch nur dann, wenn es zu deinem beruflichen Hintergrund passt. Dabei reicht es laut einem Richterspruch des Finanzgerichts Hamburgs nicht aus, dass die vermittelten Lerninhalte „auch“ im beruflichen Alltag einsetzbar und der beruflichen Entwicklung förderlich sein können. Bei Gruppen-Coachings ist außerdem entscheidend, dass alle Teilnehmer/-innen denselben beruflichen Hintergrund haben (FG Hamburg, Urteil vom 20.9.2016, Az. 5 K 28/15). Bist du allerdings im Bereich der psychologischen Behandlung, der Betreuung oder der Unterrichtung von Menschen tätig, werden die Maßstäbe weniger streng angelegt. In jedem Falle aber musst du die berufliche Veranlassung glaubhaft darlegen. Weil das Finanzamt bei Persönlichkeits- und Kommunikationskursen jeden Einzelfall prüft, solltest du deiner Steuererklärung deshalb glaubhafte Unterlagen beilegen, wie zum Beispiel eine Auflistung der Coaching-Inhalte und eine Begründung, warum diese Inhalte für deinen Beruf von Bedeutung sind.
- Private Coachings können unter bestimmten Voraussetzungen von den Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) gefördert werden. Mit dem § 20 SGB V wurden die GKV vom Staat dazu verpflichtet, die Kosten für Präventionskurse zu übernehmen. Darunter fallen auch Online-Coachings, zum Beispiel zur Stressbewältigung. Voraussetzungen sind, dass das Coaching in einer Gruppe stattfindet und dass der/die Kursleiter/-in nach § 20 SGB V zertifiziert ist, also einen staatlich anerkannten Studien- oder Berufsabschluss im entsprechen Handlungsfeld vorweisen kann. Die einzelnen GKV stellen vielfach Datenbanken mit ihren zertifizierten Partnern/Partnerinnen bereit. Erkundige dich am besten direkt bei deiner GKV!
Tipp: Setze die Kosten des Online-Coachings in Relation zum direkten Nutzen! Mache dir bewusst, dass das Coaching umfassende und langfristige Effekte auf dein Leben haben soll. Deshalb solltest du bei der Auswahl keine allzu großen Kompromisse eingehen. Entscheide dich für das Online-Coaching, das dir am passendsten erscheint und nicht für das Angebot, das am kostengünstigsten ist!
Entscheide dich für das Online-Coaching, das dir am passendsten erscheint und nicht für das Angebot, das am kostengünstigsten ist!

Online-Coaching Kosten sind eine Investition in dich selbst | Illustration: Magdalena Vollmer
Hast du alle relevanten Informationen gefunden, um dein Online-Coaching zu starten? Wir wünschen dir viel Erfolg und freuen uns über deine Erfahrungsberichte.
Weitere Informationen rund um Online-Coaching, hochwertige Online-Coaching-Programme und Möglichkeiten, ein „Remote-Life Online-Coaching“ selbst auszuprobieren findest du auf der Themenseite Online-Coaching hier auf der Website.
Viel Erfolg bei deinem persönlichen und beruflichen Wachstum wünscht dir das Remote Times Team!