Von: Friederike Grigoleit
Datum: 02.08.2022
Ein Spirituelles Online-Coaching bezieht sich auf alle Ebenen deines Seins und widmet sich existentiellen Fragen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du an Gott, die Natur oder das Universum glaubst. Entscheidend ist nur, dass du dich einer immateriellen Ebene zuwendest, um in deinen Flow zu kommen. Erfahre hier, wie dich ein Spirituelles Coaching dabei unterstützen kann!
Sinnhaftigkeit herstellen im Spirituellen Online-Coaching
Hast du manchmal den Eindruck, dass dich etwas daran hindert, vollkommene Erfüllung in allem zu finden, was du tust? Viele Menschen kennen Momente, in denen sie die Sinnhaftigkeit ihres Tuns infrage stellen. Der Auslöser kann ein äußeres Ereignis sein, zum Beispiel eine Kündigung, eine akute Belastungssituation im Job oder eine Trennung. Die seelische Krise kann aber auch ganz unvermittelt eintreten.
In solchen Momenten können sich Gefühle von Leere, Unsicherheit und Entkoppelung breitmachen und der Wunsch nach mehr Zuversicht, Selbstvertrauen und Zugang zu den eigenen Gefühlen entstehen. Ein Spirituelles Coaching kann dann eine Brücke schlagen – dir Orientierung zurückgeben, dich wieder in Verbindung bringen und Blockaden aus dem Weg räumen.
Ein Spirituelles Online-Coaching kann dich aber auch für Krisen wappnen, dich achtsamer und resilienter werden lassen, sodass du widerstandsfähiger gegenüber äußeren Ereignissen wirst. Indem es dich dabei unterstützt, deine verborgenen Talente und Ziele aufzudecken, kann dir ein Spirituelles Coaching zu mehr innerer Stärke verhelfen. Und wer seinen Weg im Leben kennt, kann auch besser mit belastenden Situationen umgehen.

Durch Spirituelles Online Coaching Resilienz stärken | Bild: Unsplash / Gary Yost
Wir erklären dir, was ein Spirituelles Coaching ist, welche Veränderungen es anstößt und wie du einen Spirituellen Coach beziehungsweise eine Spirituelle Coachin findest. Weil „Spiritualität“ äußerst vielfältig ausgelegt werden kann, starten wir aber erst einmal mit den Grundlagen. Wir klären:
- wie Spiritualität definiert werden kann,
- wie sich Spiritualität von Religiosität unterscheidet
- und welche positiven Auswirkungen Spiritualität haben kann.
Was wir unter Spiritualität verstehen
Spiritualität ist heutzutage ein sehr diffuser Begriff. Während er früher häufig mit Religiosität oder Frömmigkeit gleichgesetzt wurde, so kann er heute auch als Lebensphilosophie oder Weltanschauung betrachtet werden.
Aus dem Lateinischen kommend, bedeutet Spiritualität zunächst einmal „Geist“ oder „Hauch“. Der Gegensatz von Spiritualität ist der Materialismus, der nur das Stoffliche als wirklich existierend betrachtet. Spirituell zu sein heißt demzufolge, an eine geistige, immaterielle Ebene zu glauben beziehungsweise diese überhaupt für möglich zu halten. Die spirituelle Lebensweise geht mit mehr Bewusstsein einher und ist damit eng mit der Aufmerksamkeitsform der Achtsamkeit verknüpft.

Durch Spirituelles Online Coaching Erfurcht und Verbundenheit spüren | Bild: Shutterstock
Viele Menschen können auch auf Erfahrungen zurückblicken, die sie als „spirituell“ bezeichnen würden: Das können beispielsweise scheinbar „zufällige“ Ereignisse sein, die ohne erkennbare Ursache sinnvoll aufeinander abgestimmt gewesen sind, ein Gefühl von Ehrfurcht oder ein Augenblick tiefer Verbundenheit mit einem anderen Lebewesen oder der Natur.
Das Überschreiten der eigenen Grenzen
Ein wichtiges Bedürfnis von uns Menschen ist die sogenannte Transzendenz, also das Überschreiten der eigenen Grenzen. So hat es 1970 bereits der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow in seiner berühmten Pyramide der menschlichen Bedürfnisse beschrieben. Transzendenz kann sich zum Beispiel in der Sinnsuche äußern, oder in der Hinwendung zu Gott.

Maslows Bedürfnispyramide mit Transzendenz als Aspekt der Spiritualität | Eigene Darstellung
Die „transzendente Beziehung“ bildet laut Lisa Miller, Professorin für Klinische Psychologie an der Columbia University New York, das Herzstück von Spiritualität. Unter der transzendenten Beziehung versteht sie ein dynamisches Gefühl der Verbindung zu einer höheren Macht oder einem heiligen Wesen.
Diese Verbindung zu etwas Höherem zu spüren, bedeutet laut Miller, unser Selbst als Teil eines größeren Universums zu erkennen, uns liebevoll gehalten und geführt zu fühlen. Dabei sei es laut Miller völlig unerheblich, ob wir uns mit Gott, der Natur, dem Universum, einer Schöpferkraft, einem universellen Geist oder was auch immer verbinden. Der entscheidende Punkt für Spiritualität sei, in Beziehung zu einem höheren Wesen zu stehen und mit diesem einen Dialog zu führen.
Der entscheidende Punkt für Spiritualität sei, in Beziehung zu einem höheren Wesen zu stehen und mit diesem einen Dialog zu führen.
Vereinfacht gesagt geht es bei Spiritualität also darum, zu spüren, dass es noch etwas Größeres im Leben gibt als unseren Alltag. Spiritualität meint, über „den eigenen Tellerrand“ hinauszuschauen und sich als Teil eines größeren Ganzen zu begreifen.
Spiritualität versus Religion: „dürfen“ statt „sollen“
Zu früheren Zeiten war der Glaube an eine höhere Macht zumeist fest an eine kirchliche Religiosität gebunden. Heutzutage findet Spiritualität vielfach losgelöst von einer Religionsgemeinschaft statt, sodass sich viele Westeuropäer inzwischen als spirituell, aber nicht mehr als religiös bezeichnen.

Transzendenz spielt in Spiritualität und Religion eine bedeutende Rolle | Bild: Unspash / Evgeni Tcherkasski
Spiritualität und Religion haben gemeinsam, dass sie sich auf eine transzendente Ebene beziehen – also davon ausgehen, dass es eine Dimension gibt, die über unsere sinnlich erfahrbare Welt hinausgeht. Diese Dimension kann in unsere Sphäre hineinwirken, die Verknüpfung der Sphären kann sich im spirituellen Kontext aber anders vollziehen als in der Religion: Der entscheidende Unterschied sind dabei nicht unbedingt die angewandten Methoden – denn Weihrauch, Gebete oder Kerzen können auch in spirituellen Ritualen Anwendung finden –, sondern eher die dahinterliegende „Erwartungshaltung der Gläubigen“, wie es der Religionspsychologe Professor Sebastian Murken in einem Interview für die GEO WISSEN (Nr. 70) beschreibt.
In der Spiritualität gibt es keine moralische Verpflichtung, sich gemäß einem göttlichen Regelwerk – wie der Bibel oder dem Koran – zu verhalten. Spiritualität ist eine freie Entscheidung, sie enthält weniger Regeln und Vorstellungen darüber, wie die Welt geordnet ist und wie sich jede/-r Einzelne verhalten soll.
Spiritualität ist eine freie Entscheidung, sie enthält weniger Regeln und Vorstellungen darüber, wie die Welt geordnet ist und wie sich jede/-r Einzelne verhalten soll.
In der Spiritualität geht es eher darum, sich bestimmte Mechanismen zunutze zu machen, wie die kosmischen Gesetzmäßigkeiten und die Ordnung der Natur, um ein Leben in Fülle und Harmonie zu leben und seine vollen Möglichkeiten auszuschöpfen.
Religiösen Glauben erweitern im Spirituellen Coaching
Solltest du religiös sein, ist das natürlich kein Ausschlusskriterium für ein Spirituelles Coaching. Wie eingangs bereits beschrieben, kann sich Spiritualität auch auf einen Gott beziehen. Womöglich wird es dir sogar leichter fallen, eine transzendente Verbindung herzustellen – denn als Religionsanhänger/-in bist du damit ja schon vertraut. Neue Praktiken wie Mediationen oder Visualisierungen können deinen Glauben dann noch erweitern – oder auf eine ganz neue Ebene heben.
Der Psychiater und Humangenetiker Kenneth Kendler, der Einstellungen und Verhaltensweisen von spirituellen und religiösen Menschen untersucht hat, unterstreicht ebenfalls, dass Menschen durchaus religiös und spirituell sein können. Beide Glaubensvorstellungen schließen einander nicht aus – bedingen sich aber genauso wenig wechselseitig. Das bedeutet, dass religiöse Menschen nicht automatisch spirituell sein müssen und umgekehrt.

Spiritualität vs Religion | eigene Darstellung
Wissenschaftliche Erkenntnisse
Umfangreiche Analysen aus den USA haben gezeigt, dass Spiritualität einen signifikanten Einfluss auf unsere geistige Gesundheit hat, dass sie uns widerstandsfähiger und zuversichtlicher werden lässt. So konnten Lisa Miller und ihr Team beispielsweise nachweisen, dass Spiritualität eine große Rolle bei der Depressionsprophylaxe spielt.
Auch andere Forschungen im Bereich von Medizin und Psychologie haben ergeben, dass spirituelle Menschen weniger häufig krank werden, sich seltener isoliert fühlen, sondern stärker mit anderen verbunden, und insgesamt glücklicher sind. Bei Kranken wirkt sich Spiritualität den Studien zufolge positiv auf die Widerstandskraft und die Heilung aus.
Laut Miller gibt es zudem empirische Belege dafür, dass in uns eine natürliche Spiritualität existiert – unabhängig von der zugehörigen Kultur oder Religion. Spiritualität sei ein Teil von uns, genau wie unsere Gefühle, unser Temperament und unsere fünf Sinne. Eine spirituelle Ausrichtung sei uns angeboren und sollte möglichst beibehalten werden. Ohne Unterstützung und Förderung im Kindesalter würde die spirituelle Entwicklung allerdings erlahmen. Ein Spirituelles Online-Coaching kann dir helfen, sie wieder anzukurbeln.
Was ist Spirituelles Coaching?
In einem Spirituellen Coaching geht es verkürzt gesagt darum, dich zu einer vertieften Wahrnehmung zu führen. Jede Art von Coaching konzentriert sich darauf, Ziele zu erreichen und Probleme zu lösen. Der spirituelle Coaching-Ansatz geht darüber hinaus, indem er systemische Coaching-Methoden mit Bewusstheit verbindet. Dadurch erfüllt er die Sehnsucht vieler Coachees, nicht nur Lösungen zu finden, sondern auch Sinn und Vollständigkeit.
Für das Spirituelle Coaching ist also entscheidend, wie gecoacht wird – nämlich sehr bewusst. Viele Angebote im Bereich des Spirituellen Coachings findest du deshalb auch unter dem Begriff „Consciousness Coaching“, zu Deutsch „Bewusstseins-Coaching“.
Für das Spirituelle Coaching ist also entscheidend, wie gecoacht wird – nämlich sehr bewusst.
Für diese Art von Coaching ist der innere Zustand ausschlaggebend – genauer gesagt geht es darum, im Hier und Jetzt zu sein. Das gilt nicht nur für dich als Coachee, sondern auch für deine/-n Spirituellen Coach/-in. Er/Sie richtet die Wahrnehmung nach außen und nach innen – also auf dich und auf sich selbst. Diese sogenannte doppelte Wahrnehmung ist eine altbewährte spirituelle Technik, die dafür sorgen soll, dass ihr auch auf energetischer Ebene miteinander kommuniziert.
Das Spirituelle Coaching vollzieht sich nicht nur auf der Kopfebene, sondern auch auf der Herz- und Bauchebene. Neurowissenschaftler/-innen haben inzwischen nachgewiesen, dass es neben dem Kopfgehirn auch ein Herz- und ein Bauchgehirn gibt und dass Kommunikationssignale zwischen zwei Menschen auf der Herzebene etwa tausendmal stärker wirken als auf der Kopfebene.

Herzverbindung als Basis im Spirituellen Online Coaching | Bild: Unsplash / Kelly Sikkema
Indem du dich ganzheitlich mit deinem/-r Coach/-in verbindest, kann er/sie auch verdeckte Themen aufspüren und dir bewusst machen. Außerdem werden dir auf diese Weise vielleicht Zusammenhänge deutlich, die dein Kopf bisher nicht begreifen konnte – denn manchmal müssen Informationen erst auf der Herz- oder Bauchebene zu dir vordringen.
Für diese Effekte musst du deinem/-r Coach/-in übrigens nicht physisch gegenübersitzen: Das Spirituelle Coaching lässt sich wunderbar in den Online-Modus übertragen, weil die meisten Methoden gesprächsbasiert sind. Andere Methoden, die den Einsatz des Körpers verlangen, lassen sich für das virtuelle Format leicht abwandeln. Vielleicht wird es dir in deiner gewohnten Umgebung sogar leichter fallen, dich für intime Gespräche zu öffnen oder auf eine Meditation einzulassen. In unserem Online-Coaching-Guide gehen wir genauer auf diesen Punkt ein.
Erfahre in den nächsten Abschnitten:
- wie sich der vielzitierte „spirituelle Weg“ gestalten kann,
- welche Schwerpunkte im Spirituellen Coaching gelegt werden
- und mit welchen Methoden gearbeitet wird.
Spirituelles Coaching: Der Weg von der Opferrolle zur Transzendenz
Um zu zeigen, wohin dich dein Spirituelles Life-Coaching führen kann, möchten wir ein Modell von Michael Beckwith heranziehen, Gründer des renommierten US-amerikanischen „Agape International Spiritual Center“. Beckwiths Modell beschreibt vier Stufen der Bewusstseinsentwicklung und des spirituellen Wachstums: Der Weg führt von der Opferrolle zur Selbstermächtigung, vom Unbewussten zum höheren Bewusstsein. Andere Stufenmodelle beschreiben ähnliche Entwicklungen, die sich auf der Reise vom Materiellen zum Immateriellen hin vollziehen.

Stufen des spirituellen Wachstums nach Michael Beckwith, die durch Spirituelles Online Coaching erreicht werden können | eigene Darstellung
Erste Stufe – Opferrolle
Auf dieser Bewusstseinsstufe begreifst du dich als Opfer der äußeren Umstände. Du glaubst, dass die Ereignisse in deinem Leben einfach passieren und dass du dafür keine Verantwortung trägst. Für Ärgernisse suchst du die Schuld oft bei Anderen. Viele Menschen verbleiben ihr Leben lang auf dieser Bewusstseinsstufe, auf der sie ein vermeintliches Schicksal walten lassen.
Zweite Stufe – Verwirklichungs-Bewusstsein
Wenn du auf dieser Stufe angekommen bist, hat sich deine Denkweise grundlegend verändert: Du hast erkannt, dass du dein Leben aktiv gestalten kannst. Statt die Schuld für Ereignisse und Situationen bei Anderen zu suchen, gestehst du dir ein, dass du diese selbst herbeigeführt hast. Ab jetzt übernimmst du Verantwortung und Kontrolle über dein Leben und nutzt dafür auch die Kraft deiner Gedanken.
Dritte Stufe – Medium-Bewusstsein
Du hast nun alle Voraussetzungen, um eine klare Vision von deinem Leben zu entwickeln. Auf dieser Stufe lernst du, deiner Intuition und deiner Inspiration zu folgen – du erkennst, wer du wirklich bist. Du hast begriffen, dass das Leben für dich und nicht gegen dich ist und bist somit in der Lage, Liebe, Erfolg und Fülle durch dich fließen zu lassen. Du spürst, dass du Teil von etwas Größerem bist und folgst allem, was sich „leicht“ anfühlt. Du lässt dich von einer höheren Macht zu deiner Bestimmung leiten.
Vierte Stufe: Daseins-Bewusstsein und der Weg zur Lebensvision
Auf dieser letzten Bewusstseinsstufe empfindest du eine tiefe Verbundenheit mit dem Leben. Abgrenzungen lösen sich auf und du wirst eins mit der Präsenz, die dich umgibt. Gemäß dem Ausspruch des indischen, spirituellen Meisters Nisargadatta Maharaj:
„Du bist nicht in der Welt, sondern die Welt ist in dir.“
Anders ausgedrückt wird dir bewusst, dass nicht etwas Großes dich als Instrument benutzt, sondern dass du selbst das Große bist – und dass alles, was du tust, Ausdruck des Großen ist und letztendlich dazu dient, dich selbst zu erleben.
Wichtig: Du solltest deine spirituelle Entwicklung als individuelle Reise verstehen, und nicht als Wettlauf. Wenn du es mithilfe deines Spirituellen Coachings schaffst, die zweite Bewusstseinsstufe zu erklimmen, so kann das bereits tiefgreifende Veränderungen in deinem Leben bewirken. Setze dich also nicht unter Druck! Das Erreichen der vierten Bewusstseinsstufe kann eine Lebensaufgabe darstellen.
Schwerpunkte im Spirituellen Coaching
Im Spirituellen Coaching geht es um die alten Fragen der Menschheit: Was ist der Sinn meines Lebens? Wer bin ich eigentlich? Und wo möchte ich hin?
Der konkrete Anlass für dein Spirituelles Online-Coaching kann allerdings auch weniger tiefgreifend sein. Vielleicht stehst du vor einer wichtigen Entscheidung, zum Beispiel für oder gegen den Umzug in eine neue Stadt. Oder du startest ein Spirituelles Business-Coaching, weil du dich in einer beruflichen Umbruchsituation befindest oder dir als Führungskraft neue Impulse erhoffst, dann wird es in erster Linie wahrscheinlich um Werte-Orientierung und den Umgang mit Schwierigkeiten gehen. Letztendlich wird das Spirituelle Coaching aber immer darauf abzielen, dass du mit dir selbst ins Reine kommst und deshalb tiefgreifende Fragen berühren.
Schwerpunkte im Spirituellen Coaching sind:
- Herausarbeiten von negativen Glaubenssätzen und Denkmustern
- Erforschen von Hintergründen und Ursachen
- Ersetzen von negativen Glaubenssätzen und Denkmustern mit konstruktiven Inhalten
- Lösen von Blockaden
Methoden im Spirituellen Coaching
In dem klassischen Weisheitsbuch des Taoismus „Tao-Te-King“ des chinesischen „Meisters“ Lao-tse aus dem vierten Jahrhundert steht geschrieben:
„Höre auf zu denken – und beende deine Probleme.“
Dieser Satz trifft den Kern des Spirituellen Coachings: Erst wenn wir uns von unserem gehirngesteuerten „Ich“ lösen – von unserem Ego, das ständig bewertet und deutet –, können wir frei und glücklich leben. Stattdessen sollten wir Wahrheiten im universellen Bewusstsein suchen, mit dem unsere Seele tief verbunden ist.
Die rechte Hirnhälfte stimulieren
Der US-amerikanische Neuropsychologe Dr. Chris Niebauer verweist in diesem Zusammenhang auf die unterschiedlichen Funktionsweisen unserer beiden Gehirnhälften: Die Vorstellung von unserem „Ich“ würde demnach in der linken Gehirnhälfte entstehen, die für das Interpretieren und Geschichten erzählen zuständig ist. Die rechte Gehirnhälfte würde hingegen unsere Sinnfindung ermöglichen, unsere Kreativität, unsere Gefühle sowie unsere Fähigkeit, Vorstellungen vom großen Ganzen zu entwickeln. Um uns aus der Umklammerung unseres Denkens zu befreien, müssen wir Dr. Niebauer zufolge also die rechte Gehirnhälfte stimulieren.

Spirituelles Online Coaching spricht besonders die rechte Gehirnhälfte an | Screenshot Buchcover
Den Blick nach innen richten
Die Aufgabe für dich als Coachee besteht darin, zu verstehen, dass wir zwar Gefühle und Gedanken haben, aber dass wir nicht unsere Gefühle und Gedanken sind. Um dir dies begreiflich zu machen, wird dein/-e Spirituelle Coach/-in vermutlich Fragetechniken sowie Bewusstseinspraktiken einsetzen, wie zum Beispiel Meditationen, Visualisierungen und Aufstellungen.
Die Methoden im Spirituellen Coaching zielen im Wesentlichen darauf ab, dich über dich selbst hinauswachsen zu lassen. Dies kann im Rahmen des Consciousness Coachings beispielsweise mithilfe von Erkundungsfragen geschehen (wie „Was kann möglich werden, wenn ich ganz für mich eintrete?“) oder mithilfe von Erschaffungsfragen (wie „Was kann ich erlauben, um im Alltag mehr Flow zu erleben?“). Zu den Techniken, die deinen Blick nach innen richten, können neben der Meditation zum Beispiel auch der Klartraum und die Hypnose zählen.
Wichtig: Vertraue darauf, dass dein/-e Spirituelle/-r Coach/-in am besten weiß, welche Methoden dich zum Umdenken bewegen werden. Wichtig ist bloß, dass ihr beide euch voll und ganz auf diesen Prozess einlasst. Sollte es zu Unstimmigkeiten kommen, die eine vertiefte Wahrnehmung verhindern, ist es manchmal besser, den/die Coach/-in noch einmal zu wechseln. Noch mehr Tipps zur Auswahl eines/r Coaches/Coachin sowie für mögliche Anlaufstellen erhältst du in unserem Online-Coaching-Guide.
Anbieter/-innen für Spirituelles Online-Coaching
Wie so oft im Bereich des Coachings hast du viele Möglichkeiten, eine/-n passende/-n Anbieter/-in zu finden. Bei deiner Vorauswahl solltest du bedenken, dass es im Grunde genommen zwei Arten von Spirituellen Coaches/Coachinnen gibt:
- Coaches/Coachinnen, die gegebenenfalls einen spirituellen Ansatz einfließen lassen, aber keine ausgewiesenen Spirituellen Coaches/Coachinnen sind. Diese Coaches/Coachinnen sind in erster Linie auf andere Themen spezialisiert, wie zum Beispiel Purpose-Coaching oder Führungskräfte-Coaching. Sie verfügen aber über die Grundvoraussetzungen, um ein Spirituelles Coaching durchzuführen – nämlich die Fähigkeit zur vertieften Wahrnehmung und den eigenen Glauben an eine immaterielle Realität.
- Coaches/Coachinnen, die selbst bereits einen spirituellen Weg beschritten haben und ihre Aufgabe nun darin sehen, dir neue Impulse zum Thema Bewusstseinsentwicklung zu geben. Ihre Angebote findest du nicht nur unter dem Label „Spirituelles Coaching“, sondern auch unter „Consciousness Coaching“ oder „Conscious Coaching“.
Tipp: Informiere dich vorab über den religiös-spirituellen Hintergrund deines/-r Spirituellen Coaches/Coachin! Ein ähnliches Weltbild, mit gleichen Werten und ähnlichen Prinzipien, können die Zusammenarbeit erleichtern und sollten deshalb spätestens im Vorgespräch transparent gemacht werden. Beim Spirituellen Coaching gilt umso mehr, dass die „Chemie“ zwischen euch beiden stimmen sollte!
Unsere Empfehlungen für Spirituelle Online-Coachings
Als erste Anlaufstellen möchten wir dir an dieser Stelle folgende Angebote ans Herz legen:
- Creative Consciousness Academy: Seit den frühen 1990er-Jahren bildet die von Marc Steinberg gegründete internationale Akademie Coaches/Coachinnen aus. In der Akademie-eigenen Absolventen/Absolventinnen-Datenbank findest du zertifizierte Consciousness-Coaches/Coachinnen, von denen die meisten Einzelcoachings in englischer Sprach durchführen, einige aber auch in deutscher Sprache.
Darüber hinaus bietet die Creative Consciousness Academy selbst ein viertägiges Coaching-Programm unter dem Namen „Conscious Living Online“ an, das die Prinzipien rund um Consciousness anwendungsbezogen erklärt und dir somit einen guten Einstieg in das Thema „Spirituelles Coaching“ ermöglicht beziehungsweise neue Sichtweisen auf das Thema schenkt.
- Laura Malina Seiler: Als Life-Coachin gestartet, bietet die deutschstämmige Schriftstellerin, Podcasterin und Keynote-Speakerin heute unter anderem Spirituelle Coachings Ihr zehnwöchiges Online-Gruppen-Coaching „Rise Up & Shine Uni“ hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 48.000 Menschen bei der persönlichen Weiterentwicklung geholfen. Hauptsächlich geht es in dem Programm darum, spirituelle Routinen in das eigene Leben zu integrieren und sich dadurch mit der inneren Kraft zu verbinden. Lauras lebensnahe und moderne Herangehensweise an das Thema „Spiritualität“ dürfte selbst Zweifler/-innen von der Kraft der Gedanken überzeugen. Ihr Podcast „happy, holy & confident” verschafft dir davon einen Eindruck.
- Jan von Wille: Der ehemaliger Goldschmied, Pastor und Therapeut arbeitet jetzt als spiritueller Wegbereiter und Transformator. Er vertritt die Ansicht, dass Glücklichsein und Lebensenergie unsere Grundeinstellungen sind, die wir nur zurückerlangen müssen. Um ein Gefühl für seine Arbeitsweise zu entwickeln, stehen dir auf seiner Website verschiedene kostenlose Webinare, Trainings und Meditationen zur Verfügung. So hast du unter anderem Gelegenheit, an einem kostenfreien fünftägigen „Mediations-Experiment“ teilzunehmen.
Fazit
Für ein Spirituelles Online-Coaching spielt es keine Rolle, ob du religiös bist oder nicht. Du solltest aber offen sein, dich etwas Höherem zuzuwenden. Und du solltest bereit bist, dich neben der geistigen Ebene auch auf eine körperliche und seelische Ebene einzulassen. Dann kann dich dein/-e Spirituelle/-r Coach/-in bei tiefgreifenden seelischen Prozessen begleiten und dir zu Selbstvertrauen und Zuversicht verhelfen.